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Die Osterferien sind da – endlich! Als die Kinder klein waren, waren unsere Pläne überschaubar. Meistens blieben wir zu Hause oder fuhren höchstens zu den Großeltern. Wir machten kürzere Fahrten. Besuchten mit der Familie mal einen Tierpark oder machten kleine Ausflüge, die höchstens einen Tag lang dauerten und genügend Pausen für die Kinder boten. Und für uns! Denn Reisen mit kleinen Kindern kann anstrengend sein.
Jetzt sind alle unsere Kinder Schulkinder. Sie können längere Auto- oder Zugfahrten und Flugreisen wunderbar verkraften. Sie brauchen auch nicht mehr ständig Pausen für Mittagsschlaf, Stillmahlzeiten oder Boxenstopps mit Windelwechsel. Und so sind die Osterferien für uns diejenigen Ferien geworden, in denen wir kürzere Städtetrips mit den Kids unternehmen. Kopenhagen, London und Jerusalem haben wir bereist, jetzt besuchen wir Paris und haben als nächstes Ziel Venedig auf dem Zettel.
Aber wie bereitet man Städtetrips mit Kindern richtig vor? Was finden sie an Städtereisen interessant und womit kriegt man die Kinder „an Bord“, so dass sie auch das kulturlastige Programm einer Städtetour gut mitmachen und auch genießen können? Wir haben so unsere Erfahrungen gemacht.
Wenn ich möchte, dass meine Kinder sich für ein Reiseziel begeistern, muss ich sie mit ins Boot holen. Das heißt ich muss sie mitentscheiden lassen. Das geht natürlich nur in einem vernünftigen Rahmen: Es macht keinen Sinn, den Kindern jede Wahl zu lassen, denn dann redet man plötzlich nicht mehr über Rom oder Stockholm, sondern über Rio oder Honolulu. Also geben wir immer ein paar Ziele vor und diskutieren dann, welches uns allen am besten gefällt. Haben die Kinder das Gefühl, dass sie bei der Entscheidung gehört wurden, sind sie auch interessierter und bringen sich mehr ein.
Wenn wir nicht wollen, dass die Kinder sich von uns maulend von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten durch die Städte schleifen lassen, sondern sich für die neuen Orte begeistern, müssen wir sie auch hier einbinden. Wir organisieren also in der Vorbereitung Reiseführer für Kinder, Tipps von guten Reiseblogs mit dem Schwerpunkt auf Reisen mit Kindern, schauen Fotos oder Videos im Netz an und suchen gemeinsam heraus, was uns interessiert. Für unsere Londonreise im letzten Jahr hat jedes Kind im Vorfeld fünf Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten herausgesucht, die es unbedingt sehen oder machen wollte. Dann haben die drei anhand eines Stadtplans ihre Wunschziele zu Touren zusammen gestellt und auf diese Weise zwei von fünf Tagen komplett selbst gestaltet. Das war total interessant, weil es mal andere Dinge waren, als wir Eltern herausgesucht hätten. Und für die Kinder war es super, weil sie gespannt auf „ihre“ kleinen Ziele waren und auf diese Weise jeder mal Fremdenführer war.
Städtereisen mit Kindern bieten einiges an Möglichkeiten, etwas ganz Besonderes als Familie zu erleben. Museumsbesuche kennen die Kinder auch von Schulausflügen, ebenso den Besuch im Zoo oder den Abenteuerspielplatz. Und auch wenn all diese Dinge auch auf einer Städtetour mit Familie spannend sein können, sollte man sich etwas vorzunehmen, das man so noch nie zusammen gemacht hat. In Jerusalem waren wir in einem Weinberg, wo man töpfern konnte. Dort haben wir mit den Kindern einen Nachmittag lang im Schatten von Olivenbäumen Mosaike gemacht und an Töpferscheiben gesessen. Vielleicht nicht die naheliegendste Aktivität, dafür aber ein einzigartiges Erlebnis für uns alle. In Kopenhagen waren wir im Wikingermuseum und haben uns gemeinsam verkleidet, während wir alles über den Bau von Drachenbooten lernten. So haben wir bisher auf jeder Städtereise mit Kindern etwas Außergewöhnliches gemacht und der Liste unserer Familienreiseerinnerungen hinzugefügt.
Fliegen wir als Familie irgendwo hin, sitzen wir in der Regel nicht alle zusammen. Wir sind zu fünft und müssen uns immer aufteilen. Damit die Kinder nicht ungeduldig und quengelig werden, haben wir immer folgende Dinge dabei: Kartenspiele, Bücher, Hörspiele auf den iPods und für jeden ein Paar Kopfhörer und die Überraschungszutat. Neben den Dingen, die die Kinder auf Reisen immer dabei haben, habe ich mir angewöhnt, etwas Kleines im Handgepäck zu haben, womit sie nicht rechnen und womit ich sie beschäftigt halte, wenn es mal längere Wartezeiten gibt. Auf der letzten Reise war es eine Zauberschnur, mit der man Fingerspiele machen kann. Altmodisch aber kurzweilig. Auch der Zauberwürfel oder andere kleine Knobelspiele haben uns schon Flüge verkürzt und Wartezeiten versüßt.
Eine Reise als Familie ist immer die Möglichkeit, einzigartige gemeinsame Erinnerungen zu schaffen. Gerade intensive Städtereisen, bei denen man viel erlebt und viel Neues zusammen erobert sind dazu angetan, die neuen Orte, Erlebnisse und Erfahrungen zu sammeln. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, die Kinder dabei einzubinden bzw. ihrer Sicht der Dinge Raum zu geben. Wir geben den Kindern daher gerne mal eine unserer Kameras in die Hand. So können sie ihre Sicht auf diese neue Stadt oder einen bestimmten Ort festhalten, wie sie sie erleben. Außerdem führen wir manches Mal ein gemeinsames Reisetagebuch, wo wir abends notieren, was wir an dem jeweiligen Tag erlebt und getan haben. Im Nachgang entstehen so schöne Fotobücher oder Alben, die nicht nur eine sondern viele Perspektiven unserer Reise widerspiegeln. Und für den nächsten Städtetrip mit Kindern haben wir gleich Anhaltspunkte, was gut war, was nicht so geklappt hat und was wir uns unbedingt merken müssen.
Städtereisen mit Kindern können also volle Erfolge sein. Uns machte gleich der erste Testtrip so viel Spaß, dass wir in Serie gegangen sind… Venedig is next!
