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Julia Wiener
3 min. Lesedauer
31. Januar 2018

Alle Maschinen auf Stop. Über das Innehalten im Alltag mit Kindern

Das neue Jahr ist da. Ein bisschen stecken wir noch im Ferien-, Nachweihnachts- und Neujahrstaumel, aber schon hat die Schule in Berlin wieder angefangen und ich musste die Kinder wieder in den Alltag schubsen. Dabei sind sie noch gar nicht wieder richtig da, noch nicht wieder vollständig aufgetaucht aus dem Pausenmodus und insgesamt einfach noch nicht wieder angeschlossen an den Rhythmus des Alltags. Aufstehen, in die Schule gehen, Nachmittagsprogramm oder Playdates mit Freundinnen, Hausaufgaben, Klavierüben, pünktliches Abendbrot und wieder ins Bett. Uff.

Im Sommer ist das alles unproblematisch. Die Tage sind lang und hell, alle sind unterwegs und das Leben fühlt sich vollkommen anders an. Aber jetzt, im Winter, wo sie im Dunkeln aufstehen und im Dunkeln zurück nach Hause kommen, fühlt sich das Leben schwieriger und anstrengender an, auch und gerade für die Kinder. Und wenn ich mir anschaue, wie bereits jetzt ihre kleinen Leben durchgetaktet sind, wird mir wieder klar, wie wichtig Pausen im Alltag sind. Besonders in einer Jahreszeit, in der durch mangelndes Licht alles doppelt und dreifach schwerfällt.

Auszeiten für Erwachsene

Als Erwachsene sprechen wir viel davon, dass wir uns besser ausbalancieren müssen, dass wir auf uns achten müssen und dafür sorgen, dass wir Pausen haben. Wir buchen Wellnesswochenenden ohne die Kinder, gönnen uns Kinoabende, Essen mit Freunden oder einen Paarabend, planen feste Zeiten in der Woche ein für regelmäßige Sporteinheiten oder gehen anderen Hobbys nach, die uns entspannen und ein Gegengewicht zum stressigen Alltag zwischen Familie und Job bilden sollen.

Auszeiten für Kinder

Aber was ist eigentlich mit den Kindern? Was ist mit den kleinen Menschen, deren Alltag mitunter ebenso voll ist wie unserer? Ich sehe meine Kinder, ich sehe abends ihre müden Gesichter und morgens die schweren Köpfchen, die sie beim Frühstück in ihre Hände stützen. Ich sehe, wie schwer sie sich konzentrieren können, wenn sie nach der Schule im Dunkeln nach Hause kommen und dort noch Hausaufgaben auf sie warten. Und deshalb sorge ich für Pausen im Alltag.

Ich bin ihre Mama, ich bin dafür zuständig, dass sie durchatmen können. Dass sie zur Ruhe kommen. Dass sie nicht unter ihrem Alltag ächzen müssen, sondern dass sie genügend Ausgleich haben. Also installiere ich Zeiten für Pausen. Für uns als Familie und für die Kinder.

Wir nehmen uns eine halbe Stunde am Abend, in der wir, schon im Schlafanzug auf dem Sofa liegen und gemeinsam lesen. Jeder liest in seinem Buch oder einer liest vor. Dabei sind alle Telefone ausgeschaltet, wir dimmen das Licht und an die Tür geht auch niemand, falls es klingeln sollte. Das bringt uns alle ein bisschen runter und lässt den Abend ruhig beginnen.

Kleine Momente des Innehaltens

Aber selbst wenn wir keine Zeit finden für unsere abendliche Lesestunde, versuchen wir, im Alltag innezuhalten. Auf dem Weg zum Fußballtraining nehmen wir uns die Zeit, den Schneeflocken beim Fallen zuzuschauen. Wir nehmen uns die Zeit, das letzte Stück auf dem Heimweg auf einem Bein zu hüpfen, nur um zu schauen, wer am längsten durchhält. Und wenn wir vom Einkaufen kommen und im Stau stehen, singen wir laut unsere Lieblingslieder. Und manchmal lassen wir sogar die Sport- und sonstigen Termine der Kinder sausen und backen stattdessen Waffeln. Mit Zimtzucker und Himbeermarmelade.

Davon werden unsere Tage nicht länger, es wird nicht schneller Frühling und die Hausaufgaben übernimmt auch niemand anderes für die Kinder. Aber wir schlagen dem Alltagsstress ein Schnippchen. Wir schaffen uns Pausen und seien sie auch noch so klein. Wir lassen uns nicht verrückt machen, sondern wir halten inne und besinnen uns. Auf uns.