Wenn wir uns morgens in unser Sweatshirt werfen oder unser Hemd überziehen, machen wir uns meist wenig Gedanken über das Material, das wir am Körper tragen. Falls man(n) schon wach genug ist und halbwegs aus den Augen schauen kann, geht es höchstens darum, ob das Oberteil zur Hose passt, viel mehr Gedanken sind am frühen Morgen bzw. vor dem ersten Kaffee noch schwierig.
Aber beim Einkauf kann man sich schon einmal die Mühe machen und einen Blick auf das Schild in der Kleidung werfen. Was wir dort finden, ist ziemlich häufig Baumwolle. Denn Baumwolle ist die wichtigste Naturfaser in der Textilindustrie und wird auch als „weißes Gold“ bezeichnet. Sei es unser Lieblings-T-Shirt oder die Jogginghose, es gibt kaum ein Kleidungsstück, das es nicht aus Baumwolle gibt.
Bei der schon seit Jahrtausenden genutzten Kulturpflanze handelt es sich um eine Faser, die hervorragende Eigenschaften mit sich bringt, was wiederum zu ihrem Siegeszug in der Modewelt führte. Sie ist strapazierfähig, waschbar, atmungsaktiv, hautsympathisch und kann bis zu 65% ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen, was sie sehr saugfähig macht. Außerdem hat Baumwolle ein geringes Allergiepotential und kratzt nicht. Äußerst vielseitig, nicht umsonst finden wir viele schöne Stücke aus Baumwolle in unserem Kleiderschrank.
Die anspruchsvolle Baumwollpflanze wächst in den Tropen bzw. Subtropen, im sogenannten Baumwollgürtel zwischen dem 43. Grad nördlicher und dem 36. Grad südlicher Breite. Für den Anbau wird allerdings sehr viel Wasser benötigt, nicht nur deshalb ist er immer wieder in der Kritik. Auch aus anderen Gründen gibt es regelmäßig Diskussionen rund um die Baumwolle, etwa um den Einsatz an Chemie und Gentechnik u.a. zur Veredelung der Baumwollfaser oder z. B. den vorherrschenden Arbeitsbedingungen.
Daher setzen (langsam) immer mehr Textilproduzenten auf den Einsatz nachhaltiger Baumwolle. Bei Organic cotton – ein Begriff, der übrigens nicht nur im Englischen gebräuchlich ist – wird auf umweltbelastende Chemikalien u. a. verzichtet, was aber weder Tragekomfort, Passform noch Farbauswahl beeinträchtigt. Auch Recycling-Baumwolle ist eine Möglichkeit, bewusster einzukaufen. Dabei werden alte Textilien(-reste) wieder zu Fasern zermalmt, zu Garnen gesponnen und zu neuen Stoffen verwoben.
Es lohnt sich also durchaus ein Blick in das Schildchen, um die „inneren Werte“ seines Pullovers oder T-Shirts kennenzulernen.
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