Weihnachten naht. Nur noch neunzehn Tage bis Heiligabend! Das heißt, hier werden Plätzchen gebacken, Festessen geplant und Wunschzettel geschrieben.
Es ist auch die Zeit der Adventskalender. Nicht nur die schokoladengefüllte Kalender stapeln sich schon seit Wochen in den Supermärkten, seit dem 1. Dezember locken auch auf Blogs und in Magazinen im Netz die verschiedensten Kalender mit wunderschönen und teilweise ziemlich hochpreisigen Gewinnen. Und auch meine Kinder erwarten sehnsüchtig ihre Adventskalender.
Traditionell gibt es bei uns eigentlich immer 24 Päckchen für jedes Kind, die ich an unserem großen Adventskranz festbinde, der bei uns von der Decke hängt. Jedes Kind hat seine eigene Farbe und jeden Morgen stürmen sie ins Wohnzimmer und schneiden jedes einzelne Päckchen vom Adventskranz ab. Eigentlich.
Denn dieses Jahr haben wir uns etwas anderes überlegt. Der Adventskranz hängt, wie immer. Aber es hängen nur wenige Päckchen daran. Denn wir wollten mal ausprobieren, wie es wäre, wenn wir die Adventszeit ohne 3 x 24 Sachen auskämen. Die Kinder fanden die Idee spontan erst mal doof, als ich das erste Mal mit ihnen darüber sprach. Aber sie haben im letzten Jahr schon mitbekommen, dass ich auf meinem Blog Berlinmittemom einen Adventskalender ohne Sachen initiiert hatte, der sich dem Thema Dankbarkeit widmete. Bei mir konnte man nicht jeden Tag etwas gewinnen, wie auf vielen anderen Blogs, stattdessen habe ich jeden Tag meine Leserinnen dazu eingeladen, mit mir aufzulisten, wofür sie an diesem Tag dankbar gewesen sind. Das waren in der Regel Kleinigkeiten: ein ruhiger Moment mit einer lieben Freundin, vorweihnachtliche Stimmung beim Plätzchenbacken mit den Kindern, überhaupt: Zeit mit den Menschen, die wir lieben. Das wollte ich gerne auf die Adventskalender der Familie übertragen.
Den Aufhänger, nämlich den Dankbarkeitskalender von meinem Blog, kannten sie schon, wir haben also besprochen, wie wir das für uns als Familie in der Adventszeit umsetzen könnten. Ich habe sie auf vier Geschenkchen pro Kind an jedem der Adventssonntage runter gehandelt und der Rest des Kalenders wird live mit den Kindern gestaltet. Sie haben kleine, schön gebundene Büchlein bekommen, in die wir jeden Tag gemeinsam drei Dinge hineinschreiben: zwei Dinge, für die wir an diesem Tag dankbar sind und eine Sache, die wir mit jemandem geteilt haben. Das kann etwas Richtiges sein, wie zum Beispiel das Pausenbrot oder die frisch gebackenen Plätzchen, aber auch etwas noch weniger Greifbares, wie ein Lied, ein Lächeln, eine liebe Geste oder eine Geschichte.
Es tut uns allen gut, uns gemeinsam täglich darauf zu besinnen, was wir alles haben. Wie reich wir sind an Liebe und Möglichkeiten und auch an Dingen, von denen wir nicht noch jeder 24 mehr brauchen. Und wie naheliegend und richtig es ist, das mit anderen zu teilen. Meine Kinder sind natürlich keine Engel. Sie mögen diesen kleinen ruhigen Moment am Tag, an dem wir zusammen sitzen und gemeinsam darüber sprechen, wie unser Tag war, wofür wir dankbar sind und mit wem wir was geteilt haben. Aber sie freuen sich auf den nächsten Sonntag, wenn sie wieder ein Päckchen abschneiden dürfen. Und ich bin auch nicht sicher, ob sich diese Art des Adventskalenders ohne Sachen als Tradition etablieren lässt in unserer Familie. Aber für dieses Jahr hat es gepasst: Dankbarkeit statt Sachen. Das passt für uns in der heutigen Zeit ganz wunderbar. Nicht nur zu Weihnachten,