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Julia Wiener
2 min. Lesedauer
31. Januar 2018

Der Neujahrsspaziergang: tief Luft holen für’s neue Jahr

Die Weihnachtstage liegen hinter uns, Silvester liegt hinter uns und die Spuren von zu viel Essen, zu wenig Schlaf, zu viel Zeit mit zu vielen Familienmitgliedern und zu vielen Geschenken sind uns allen anzumerken. Die Kinder sind seit Tagen aus ihrem gewohnten Rhythmus und es scheint, es gibt keinen Weg dorthin zurück, bevor nicht die Schule wieder anfängt. Lauter Tanten und Onkels, Großeltern und Paten, Freunde und ihre Kinder und deren Tanten und Onkels kommen und gehen, bringen Süßigkeiten und Legopackungen mit, wollen Geschichten aus der Schule und der Kita hören und sorgen überhaupt dafür, das ein permanenter Ausnahmezustand herrscht.

An Silvester gipfelt das Ganze dann in nächtlichen Eskapaden weit über die normale Schlafenszeit hinaus. Die Kinder sind so außer Rand und Band wie das Feuerwerk laut und benehmen sich am nächsten Morgen wie übernächtigte Teenager, die nach einem durchfeierten Wochenende an den elterlichen Frühstückstisch gezwungen werden. Da hilft am Neujahrsmorgen nur eins, den feiertagsüberladenen Kindern und Eltern: raus an die frische Luft und tief Luft holen fürs neue Jahr.

Als Kind habe ich diese Familientradition gehasst, heute, als Mutter von Dreien, beginne ich ihren Sinn zu verstehen und erkenne darüber hinaus, dass es wirklich gut tut, ein neues Jahr so zu beginnen. Wenn man den Abschied vom Alten ausgiebig gefeiert hat, wenn es für die Eltern zu viel Sekt und für die Kinder zu viele Chips gab, wenn alle guten Wünsche in die Nacht gerufen und alle Wunderkerzen abgebrannt wurden, dann ist dieser Spaziergang mit einer guten Ladung klirrend kalter, brandneuer Neujahrsluft das, was die inneren Uhren wieder auf Null stellen kann.

Und wenn wir die Kinder erst mal dazu gekriegt haben, aufzustehen, etwas anderes als Weihnachtsplätzchen zu frühstücken, sich warm einzupacken und mit der Maulerei aufzuhören, fällt auch ein bisschen Feiertags-Overload von ihnen ab bei jedem Schritt in das neue, noch winterlich kalte Jahr. Eine Familientradition, die fast ein bisschen therapeutisch wirkt, nach der Intensität von Weihnachtsfeiertagen mit der ganzen Verwandtschaft. Und wenn der Spaziergang vorbei ist und die Köpfe wieder ein bisschen freier sind, dann kann es losgehen, das neue Jahr.