Schon seit ein einiger Zeit überlege ich mir, wie der perfekte Heiligabend für meine Kinder und mich aussehen könnte. In unserer Familie wird das christliche Weihnachten sehr traditionell und wie ich finde sehr schön gefeiert. Es wird wert auf eine weihnachtliche Dekoration, einen schön geschmückten Weihnachtsbaum und ein leckeres Essen gelegt. Wir besuchen gemeinsam mit den Kindern die Kirche und natürlich gibt es auch bei uns Geschenke. Nicht so viele, aber natürlich sollen sich vor allem die Kinder über ihre Geschenke freuen.
Geschenke sollen persönlich sein und dem anderen eine Freude machen. Wir versuchen dies auch den Kindern vorzuleben. Die Kinder basteln etwas für ihre Lieben oder kaufen eine Kleinigkeit, um diese zu verschenken. Dabei kommt es nicht so sehr auf den materiellen Wert eines Geschenkes an, sondern vor allem auf die Mühe, die jeder Einzelne sich mit den Geschenken macht.
Als Kind war Weihnachten schön. Alles glitzerte, es war festlich und man freute sich auf die Großeltern, die Lieblingstante und den coolen Cousin. Und man bekam Geschenke und ganz oft, nicht immer, genau das Geschenk, das man sich so sehnlichst gewünscht hatte. Alles war friedlich, zumindest empfanden wir Kinder das immer so.
Und heute versuchen wir genau diese, für uns vergangene Kinderwelt an unsere Kinder weiterzugeben. Das Schöne beizubehalten und das andere zu verschönern. Wir setzen uns als Mütter und Väter unter Druck, mit unserem Perfektionismus. Wir wollen es schön und harmonisch haben und das bitte auf Knopfdruck. Auch ich neige zum Perfektionismus und stehe mir damit oft selbst im Weg. Wie schnell komme ich an meine Grenzen, wenn etwas nicht ganz so abläuft wie ich es mir vorgestellt habe. Weil meine Messlatte einfach oftmals viel zu hoch liegt.
Es ist einfach immer zu viel. Ganz besonders an Weihnachten fällt mir dies immer wieder auf. Letztes Jahr fiel vor lauter Stress und Hektik der schön geschmückte Weihnachtsbaum um und ich war dem Nervenzusammenbruch sehr nahe. Aber ich arbeite an mir. Tag für Tag. Manchmal bin ich gut dabei meine eigenen Ansprüche zurück zu schrauben. Aber sehr oft muss ich mit mir selbst ins Gericht gehen. Geduldiger mit den anderen sein aber auch mit mir selbst. Mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen: Mit dem perfekt geschmückten Christbaum, den perfekten Geschenken und dem perfekten Festessen. Denn weniger ist mehr. Und eigentlich ist das auch der Heilige Abend.
Denn was ist schon perfekt. Wir alle machen Fehler, haben Schwächen und Stärken. Und in unserer schnelllebigen Zeit, geprägt von Hektik und Stress, muss Mann und ganz besonders Frau einfach mal einen Gang runter schalten. Es erleichtert sehr, das Essen und auch die Geschenke etwas zu verkleinern, so dass sich der Vorbereitungsstress im Rahmen hält. Denn ist es nicht viel wichtiger, Zeit, Ruhe und die eigene Entspannung an die Kinder weiterzugeben?
Auch wir werden als Familie jedes Jahr vor die Wahl gestellt, wie wir Weihnachten feiern. Mit dem Expartner und Vater der Kinder gemeinsam? Oder an unterschiedlichen Tagen getrennt? Was wünschen sich die Kinder? Was wir? Und was der Rest der Familie? Es bleibt spannend, denn endgültig haben wir noch nicht entschieden, wie wir dieses Jahr feiern werden. Wir versuchen es gut zu machen, vor allem für die Kinder. Aber auch ein bisschen für uns, denn wir sind die Vorbilder und tragen das, was uns bewegt, an unsere Kinder weiter.
Ich habe meine Kinder gefragt was sie sich für den Heiligen Abend so wünschen. Und dies kam dabei heraus:
Geschenke
einen glitzernden Tannenbaum
Ruhe
Zeit
leckeres Essen
gemeinsam spielen
erzählen, lachen und fröhlich sein
das Krippenspiel in der Kirche
Freunde und Familie kommen zu Besuch
Anderen eine Freude machen
lange Aufbleiben
noch mehr Geschenke und viel Zeit um mit diesen dann zu spielen…
Da ist doch sicherlich für jeden etwas dabei.
Schöne Feiertage Euch allen!