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Katharina Martin
3 min. Lesedauer
31. Januar 2018

Familienausflug mit nur einem Kind

Ich würde mal behaupten: „Wenn sich in einer Familie mehr als ein Kind befindet, hat man ständig ein schlechtes Gewissen.“ Zumindest mir geht das so. Als sich vor fast 13 Jahren mein großer Sohn ankündigte, war die Vorfreude riesengroß. Das Baby war da, und ich hatte sehr viel Zeit, mich ihm voll und ganz zu widmen. Wir gingen viel spazieren, ins Schwimmbad oder Schlittenfahren. Besuchten Freunde, bastelten, unternahmen unglaublich viel und machten oft Quatsch miteinander.Irgendwann kündigte sich das zweite Kind an. Ich freute mich wieder riesig, hatte angefangen zu arbeiten und so wurde die Zeit weniger, aber auch mit zwei kleinen Jungs kann man noch jede Menge unternehmen, so dass keiner von beiden zu kurz kam. Aber ab und zu bemängelte der große Sohn: „Mama, wann machen wir mal wieder was für Große ohne Baby?“In dieser Zeit versuchte ich gezielt, zwar nicht oft, aber so gut es ging, mit den einzelnen Kindern etwas zu unternehmen und einzeln mit ihnen etwas Schönes zu planen. So dass genau dieses Kind für eine gewisse Zeit im Mittelpunkt steht. Das sich selbst aussuchen darf, was es machen möchte.

Und seit ein drittes Kind in unserer Familie aufwächst, auf das ich mich natürlich genauso sehr gefreut habe, ist dieser Ausflug nur mit einem Kind noch viel, viel wichtiger geworden, aber ich schaffe es leider noch weniger. Ein Termin jagt den anderen, die Zeit rast, die anderen beiden brauchen parallel einen Babysitter… So wurde dieser gute und wie ich finde wichtige Plan einfach so gut wie nie umgesetzt. Das macht mich seit Wochen unzufrieden. So dass ich mir vorgenommen habe etwas zu ändern und zwar schnell. Jedes Kind ist anders, hat andere Bedürfnisse, Wünsche, Hobbys und Lust auf andere Unternehmungen. Ich habe mir also vorgenommen mit jedem der drei Kinder in größeren Abständen und nur mit diesem einen Kind etwas zu unternehmen. Die Kinder dürfen dabei aussuchen, auf was sie Lust haben.

Das können kleine Dinge sein wie Fahrradfahren nur zu zweit, Eis essen, Kakao trinken in einem kleinen Café um die Ecke, ein Stadtbummel oder auch ein Stadionbesuch beim Lieblingsverein, das erste Musikkonzert, ein Theaterbesuch… Vor Weihnachten darf jedes Kind einmal nur mit mir in die Stadt. Dabei gibt es immer einen Abstecher im Spielwarenladen mit anschließendem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt und danach verbringen wir meist noch Zeit zum Aufwärmen in einem Café oder in einer Pizzeria. Diese Stunden sind wichtige Momente für unsere Beziehung und Bindung.

Wir nehmen uns beide Zeit, mein Kind und ich, und wir freuen uns sehr darüber und lassen den Alltag hinter uns. Es ist so schön in diesen ruhigen Momenten ganz viel von seinem Kind erfahren zu dürfen und auf es eingehen zu können. Jeder darf in Ruhe erzählen, ohne dass das Geschwisterkind unterbricht oder stört. Meist erfährt man sehr schnell, was es gerade bewegt, welche Sorgen und Wünsche es hat. Wir beide sind offen, entspannt und frei von der oft hektischen Umgebung. Das sind ganz seltene und glückliche Pausen, die im Alltag oft zu kurz kommen und deshalb auch so besonders sind.

Ich plane jetzt gleich mal meinen nächsten Ausflug mit Kind… Und ihr?