Ganz im Südosten der USA liegt der „Sunshine State“ Florida. Das Wetter ist ganzjährig tropisch warm und besonders im Winter locken die vielen Strände am Atlantischen Ozean und Golf von Mexiko Hundertausende Gäste an. Im Sommer kann es ordentlich heiß und schwül werden. Dafür ist es deutlich leerer und die Hotels gewähren Rabatte bis zu 30 Prozent. Außerdem sind derzeit die Flüge in die USA günstig wie nie. Wir haben uns für Euch schon mal umgesehen und unsere Tipps zusammengestellt.
Miami gehört zu den Must-Sees jedes Aufenthalts. Die meisten Besucher assoziieren mit Floridas Hauptstadtstadt die vorgelagerte Halbinsel Miami Beach, die für ihr Nightlife und das berühmte Art-Deco-Viertel mit Häusern aus den 1930er und 40er Jahren bekannt ist. Am Ocean Drive, der legendären Flanier- und Partymeile, leuchten sie abends in bunten Farben, während Jet-Set und Normalos in den vielen Outdoor-Restaurants und Bars feiern. Direkt gegenüber, geschützt hinter Palmen, liegt der kilometerlangen weiße Strand mit den originellen und farbenfrohen Strandhäuschen der Lifeguards.
Besonderer Tipp: Wer sich für Street-Art, Galerien, hippe Cafés und coole Stores interessiert, sollte einen Abstecher in den Künstlerviertel Wynwood machen. Der Bezirk, der vor Jahren noch aus alten Lagerhallen und Fabrikgebäuden bestand, hat sich mit großflächigen bunten Graffitis von bekannten Künstlern zum Mekka für Street-Art-Liebhaber entwickelt. Von Miami Beach einfach mit der Big Bus Tour (hop on/hop off)zu erreichen, der auch die sehenswerten Bezirke Little Havanna und Coconut Grove anfährt.
Infos: www.miamiandbeaches.de
Fast schon zum Mythos geworden ist die Fahrt über die schmale Inselkette Florida Keys, die als schönste Sackgasse der Welt gilt. Mit dem Auto dauert die spektakuläre Fahrt von Key Largo, der ersten Insel, bis zu letzten Insel Key West etwa drei Stunden und führt über insgesamt 43 Brücken. Links der Atlantische Ozean, rechts der Golf von Mexiko, türkisblaues Wasser so weit das Auge reicht. Ein Eldorado für Wassersportler, das gleichzeitig mit einer spektakulären Pflanzen- und Tierwelt lockt.
Besondere Tipps: Das quirlige Örtchen Key West ist der Endpunkt der Inselkette und gleichzeitig der südlichste Punkt der Vereinigten Staaten. Dort ist man Kuba näher als Miami und das besondere karibische Flair ist überall zu spüren. Auf der legendären Duval Street, Hauptachse des Ortes, tobt abends das Partyleben, den besonderen Charme des Ortes entdeckt man aber besser in den ruhigeren Seitenstraßen. Am Mallory Square Dock wird jeden Abend der Sonnenuntergang mit Musik, Gauklern und Getränken gefeiert. Nicht vergessen den berühmten Key Lime Pie zu probieren. Den erfrischenden Limettenkuchen mit Baiser gibt es überall, besonders lecker ist er auf der Terrasse des Restaurants Mangoes (700 Duval St, Key West). Wer nicht mit dem Auto zurück nach Norden fahren möchte, kann bequem mit der Fähre über den Golf von Mexiko schippern und ist in nur drei Stunden auf der Insel Marco Island, zwischen Naples und dem Everglades National Park.
Ein weiteres Highlight, das nicht versäumt werden sollte, sind die Everglades. Die subtropische Sumpflandschaft ist aus vielen Filmen bekannt, vor allem wegen ihrer labyrinthischen Kanäle, der vielfältigen Tierwelt einschließlich Alligatoren und den lauten Sumpfbooten. Spektakulärer ist es allerdings, die Everglades vom Kajak aus zu entdecken. Wir haben uns einer der geführten Kayak Tour angeschlossen und sind in Everglades City gestartet. Von dort geht es entspannt es durch dichte Mangroven in das Gebiet der Ten Thousand Islands, tausende tropische, größtenteils unbewohnte Inseln mit endlosen Stränden. Immer wieder sieht man Delfine, seltene Vögel und im Sommer auch die ungelenken charmanten Seekühe. Alligatoren gibt es in diesem Gebiet angeblich keine. Wohl aber im Restaurant Triad Seafood (401 W School Dr, Everglades City) in Everglades City, wo frittiertes Alligatorenfleisch serviert wird. Berühmt ist das Restaurant allerdings für die frischen Krebsscheren, zu denen es hausgemachte Cocktail- und Knoblauchsauce gibt.
Besonderer Tipp: Wer nach so viel Natur das Bedürfnis hat shoppen zu gehen, ist im nahegelegenen Naples gut aufgehoben. Im Zentrum gibt es auf der Fifth Avenue South und Third Street South für Besserbetuchte Edelboutiquen, Galerien, Cafés und Restaurants. Günstigeres finden wir auf dem Naples Treasure Trail, wo man in den vielen Second-Hand-Läden häufig Schnäppchen machen kann. Im Naples Outlet Center ist Designer-Ware günstiger zu kaufen.
Tampa Bay**
Knapp drei Stunden dauert es mit dem Auto, um von Naples in die nördlich gelegene Tampa Bay zu gelangen. Doch man sollte sich Zeit lassen, um an der Küste die vielen charmanten Orte mit ihren kilometerlangen weißen Sandstränden zu genießen. Ein Kontrastprogramm bietet die drei Millionenmetropole Tampa, die völlig zu unrecht im Schatten von Miami und Orlando steht. Entspannt lässt sich die Stadt über den Tampa River Walk erkunden. Die vier Kilometer lange Promenade entlang des Hillsborough River, führt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei quer durchs Zentrum und präsentiert sich zum Sonnenuntergang von seiner besten Seite. Dann nämlich kann man dort mit einem Glas Wein oder einen Cocktail in der Hand von Bar zu Bar flanieren, ungewöhnlich, denn Alkohol im öffentlichen Raum ist in den USA eigentlich verboten. Am Ende des Riverwalk liegt das indianische Restaurant Ulele (1810 N Highland Ave, Tampa), das in einem alten Wasserwerk untergebracht ist und neben großartigem Essen für seine hausgemachten Craftbiere bekannt ist.
Besonderer Tipp: Ybor City, das historische Viertel der Zigarrenhersteller ist bekannteste und interessanteste Stadtbezirk Tampas. In den 1920ern Jahren wurden dort jährlich bis zu 500 Millionen Zigarren produziert und in die ganze Welt geliefert. Das quirlige Viertel ist geprägt vom Einfluss der kubanischen und spanischen Einwanderer. In den wenigen verbliebenen Manufakturen kann man Zigarren kaufen und zusehen wie sie gerollt werden. Am besten einer geführten Tour anschließen.
Knapp zwei Stunden benötigt man mit dem Auto von Tampa, um nach Ocala, ins Landesinnere Zentralfloridas zu kommen. Der Ort hat nicht wirklich viel zu bieten, die Gegend jedoch schon. Sie wird auch als grünes Herz Floridas bezeichnet und wirkt an einigen Stellen fast europäisch. Ocala hat mit John Travolta zwar einen berühmten Einwohner, uns zieht es jedoch schnurstracks in den Silver Springs Park. Nicht ohne Grund, denn dort befinden sich die „silbernen Quellen“, natürliche Wasserquellen, die zu den größten der Welt zählen und täglich bis zu 2000 Millionen Liter glasklares Nass ausstoßen. Sie können mit dem Glasbodenboot erkundet werden, spannender ist es jedoch eine geführte Kanutour, die durch eine spektakuläre Landschaft mit Riesenschildkröten, einer Affeninsel, unzähligen Vogelarten und dösenden Alligatoren führt. Vom Boot aus kann lässt es sich bis auf den Grund sehen. Auch Hollywood erkannte die ursprüngliche Schönheit der Gegend und drehte dort unter anderem „Tarzan“- und „James Bond“-Filme, passenderweise auch die „Blaue Lagune“. Teile der Kulissen sind heute noch zu sehen. Ein echter Insidertipp.
Besonderer Tipp: Die Gegend ist ein Mekka für Pferdefreunde. Es gibt rund 400 Gestüte, die zum Teil besichtigt werden können. Reiten kann man zum Beispiel bei Canyon Zip Lines. Wer größeren Nervenkitzel sucht, bucht dort eine Zip Line-Tour, die in schwindelerregender Höhe mit Seilbahn und Hängebrücken über einen steilen Canyon führt (8045 NW Gainesville Rd, Ocala).
Von Ocala führt uns unsere letzte Etappe zum Chill-out in den kleinen Atlantik-Küstenort New Smyrna Beach. Der Ort zählt zu den ältesten in Florida, ist aber längst nicht so bekannt wie andere Badeorte. Genau das macht seinen Charme aus. Die kilometerlangen weißen Sandstrände sind in den letzten Jahren Treffpunkt der Surfelite geworden, die in den temperamentvollen Atlantikwellen ihr Glück sucht. Besonders beeindruckend: Das Auto darf man direkt mit zum Strand nehmen und im Schritttempo dort entlang fahren. Auf der Strandstraße Flagler Avenue findet wir alles, was wir für den Wassersport brauchen: Läden für Surf- und Angelsport, außerdem Boutiquen und Schmuck- und Souvenirshops. Daneben Bars, Cafés und Restaurants. Ein Urlaubsparadies und dabei deutlich weniger überlaufen als die bekannten Hotspots.
Besonderer Tipp: Eine sehenswerte Auszeit vom Strandleben bietet die Gegend rund um die verkehrsberuhigte Canal Street. Mit ihren Galerien, Bars, Restaurants und einer hippen Craftbeer-Brauerei hat sich dieser Teil zum angesagten Hotspot in der City entwickelt. In „The Hub on Canal“ wird Kunst und Kunstgewerbe von wechselnden lokalen Künstlern angeboten.