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Katharina Martin
Lesedauer 2 Min
31. Januar 2018

Geschwisterliebe und Geschwisterstreit

Eigentlich bin ich ein geduldiger Mensch, sehr harmoniesüchtig (was wohl an meinem Sternzeichen liegt, ich bin Waage). Und warum ich hier jetzt schreibe? Weil ich es nicht mehr bin. Ich habe im Moment keine Geduld mehr, bin oft gereizt und auch genervt. Und woran das liegt?

An den ewigen Streitereien meiner Kinder. Seit Wochen, ja fast schon seit Monaten, herrscht bei uns eigentlich täglich Streit zwischen den Kindern. Besonders die beiden größeren Jungs (9 und 12 Jahre) bekommen sich ständig in die Haare.

Das beginnt schon beim Frühstück: „Wer hat mehr Cornflakes oder Milch…“ „Das ist mein Buch, nein meines…“ „Lass meine Trinkflasche in Ruhe…“ „Raus aus meinem Zimmer, das ist mein Handy…“

Es geht ständig um Kleinigkeiten, die aber wohl von absolut großer Bedeutung sind, dass man sich immer wieder und wieder darüber streiten kann.Am Anfang habe ich es ignoriert oder vielmehr versucht, die Kinder abzulenken oder einen Spaß zu machen. Aber es ist einfach nichts zu machen, sie verfallen immer wieder in dasselbe Rollenmuster.Der Große erlaubt dem Kleinen nichts. Und der Kleine schreit, ärgert und nervt den Großen.

Die Kinder lieben ihre Geschwister, aber es gibt Momente in denen ich anfange zu zweifeln:

Sätze wie „ich will ein Einzelkind sein“, “den /die magst du viel lieber“, „der hat immer mehr“, „die darf alles, das ist so ungerecht“ fallen ständig und nagen an meinem Selbstbewusstsein als Mutter.

Und meine Testosteron geballten Jungs brauchen auch körperliche Reibereien und diese täglichen Machtspiele: „Wer ist schneller“, „besser in Mathe“, „wer schießt mehr Tore…“

Diese Sätze zehren gerade sehr an meinen Nerven. Aber wahrscheinlich gehören sie einfach zum groß werden dazu. Zum Abgrenzen, durchsetzen und zurückstecken. Wo, wenn nicht in einer Familie mit Geschwistern kann man so vieles (eben auch Negatives) ausprobieren, wenn nicht in diesem Schutzraum. Indem man immer geliebt wird, egal was passiert.

Wenn gar nichts mehr geht schicke ich sie in ihre Zimmer. Und nach einiger Zeit hört man (nicht immer aber ab und zu): „Willst du mit mir spielen?“

Sehr getröstet hat mich übrigens einige Sätze meiner Nachbarin. Sie hat 3 Jungs, alle bereits zwischen18-25 Jahre alt. Sie meinte: „Tröste dich, das hab ich alles auch erlebt, es ist nicht nur bei Euch so. Denk dran:Nie einmischen,Einatmen,Ausatmen,DurchatmenAushaltenAushaltenAushaltenEs geht vorbei!“

Daran arbeite ich jetzt.

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