In den letzten Wochen wurde im Netz sehr viel über das Thema „Regretting Motherhood“ diskutiert. Auslöser war ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung, in der 23 israelische Frauen von Mitte 20 bis Mitte 70 befragt worden sind und viele von ihnen echte Reue zeigen, dass sie Mutter geworden sind.
Mutter sein ist wirklich eine sehr schwierige Aufgabe, die einen tagtäglich heraus fordert und die uns manches Mal an seine Grenzen bringt. Wenn ich mich an die erste Zeit mit Baby zurück erinnere, weiß ich noch genau, wie schwierig es für mich war, mit diesem Gefühl der lebenslangen Verantwortung klar zu kommen. Ich habe mir plötzlich so viele Gedanken und auch Sorgen um dieses kleine Wesen gemacht und musste erst einmal mit diesem Gefühl klar kommen.
Als Mutter muss man viele verschiedene Rollen einnehmen und hat eine Idealvorstellung von sich als Mutter, die man oftmals leider nicht erfüllt: Sei es als verständnisvolle Mama mit ganz starken Nerven, als berufstätige Frau, die Alltag und Job ohne Probleme erledigt, als leidenschaftliche Partnerin, die abends noch voller Esprit den Mann in das Bett zerrt und nicht völlig fertig und müde auf der Couch einschläft oder als Frau, die ein Leben abseits der Familie hat und auch noch andere Themen kennt als Babybrei und vollgekackte Windeln.
Als Mutter ist man nicht mehr allein für sich und sein Leben verantwortlich, sondern muss schauen, dass die Bedürfnisse jedes einzelnen Familienmitglieds erfüllt werden, dass sich der Familien-Kosmos weiter dreht ohne ins Stocken zu geraten. Man gibt sich für eine recht lange Zeit auch ein klein wenig auf, das Ich-Sein rückt in den Hintergrund. Und diese Neukonstellation ist oftmals nicht gerade einfach.
Aber ist es wirklich bei vielen Müttern so, dass sie die Zeit gerne zurück drehen würden, um kinderlos sein zu können?
Ich bin glücklich und froh Kinder zu haben und auch sehr dankbar darüber. Natürlich bin ich oftmals abgestresst, aber das Leben mit Kindern ist jeden Tag aufs Neue ein Geschenk, das ich nicht missen möchte.
Wichtig für mich als Mutter ist es, dass ich mir regelmäßig meine Auszeit nehme, um Kraft zu tanken. Dazu gehört sicherlich auch eine kleine Portion Egoismus, aber dieser ist meiner Meinung nach gesund. Und das würde ich allen Müttern raten: Denkt auch mal an Euch, nehmt Euch Freiräume und Zeit nur für Euch, und wenn es nur ein paar Minuten am Tag sind!
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