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Katharina Martin
2 min. Lesedauer
31. Januar 2018

Helsinki – Finnlands skurrile Metropole

Die Finnen sind ein bisschen verrückt. Das jedenfalls behaupten sie selbst von sich. Und es stimmt, denn immer wieder stolpert man über charmante Skurrilitäten. Zum Beispiel, dass die fünf Millionen Einwohner Finnlands insgesamt über zwei Millionen Saunen verfügen, private und öffentliche. In Helsinki gibt es sogar gleich eine ganze Insel die dem Saunieren gewidmet ist. Auf Saunasaari können Besucher komplette Saunahäuser mieten und dort schwitzend den Tag mit der Familie oder Freunden verbringen. Abkühlung finden sie dann bei einem Drink in der Eisbar Uniq im Zentrum der Stadt. Ein frostiges Erlebnis, denn die nur etwa 20 Quadratmeter große Bar besteht aus dicken Eisblöcken und die Raumtemperatur liegt bei minus fünf Grad. Gäste werden am Eingang mit Moonboots, warmen Daunenmänteln und Handschuhen ausgestattet. Zum Aufwärmen gibt’s finnischen Wodka – garantiert eisgekühlt. Allerdings hat man für den Drink nur zwanzig Minuten Zeit, dann ist für den Barkeeper Schichtwechsel angesagt und die nächste Gruppe drängt hinein. Viel länger würde man es ohnehin nicht ausgehalten.

Stadt mit Flair Helsinki lebt von seinen Gegensätzen. Geprägt durch die Ostsee und eine strenge klassizistische Architektur, versprüht die Stadt in den warmen Sommermonaten eine mediterrane Atmosphäre. An den langen hellen Abenden sind die vielen Parks und Freiluftrestaurants bevölkert. Herzstück der Stadt ist der Marktplatz am Hafenkai. Hier treffen sich Fischer, Obst- und Gemüsehändler, Geschäftsleute, Einheimische und Touristen. Gehandelt wird mit Heringen, Kirschen, Erdbeeren und Bergen von süßen Erbsenschoten. Letztere werden meist direkt vor Ort aus der Tüte gegessen und schaffen den Weg erst gar nicht bis nach Hause. Die Finnen lieben Erbsenschoten und das einzige, was man in den ansonsten blitzsauberen Straßen der Innenstadt sieht, sind die Reste davon. Und selbst die werden abends zusammengefegt. Vom Hafen sollte man Bootsfahrt durch das Schärengebiet buchen, denn der Blick vom Wasser auf Stadt und Dom ist spektakulär. Und nicht nur das. Die Tour bietet ebenfalls Einblicke in finnische Lebenswelten. Ist man an den riesigen Ostseefähren im Hafenbecken erst vorbei, sind schnell die ersten kleinen Inseln in Sicht. Wohnen auf einer einsamen Insel ist in Helsinki nicht unüblich.

Inselleben

Die Anordnung der Schäreninseln scheint auf allen gleich zu sein: Wald, karger Felsen am Küstenstreifen, darauf ein farbiges Wohnhaus aus Holz, daneben, etwas kleiner das Saunahäuschen mit einer Treppe, die direkt zum Wasser führt – für das erfrischenden Bad nach dem Saunagang. Darauf wird auch im Winter wird nicht verzichtet, notfalls hackt man sogar ein Loch ins Eis. Im Sommer sieht am auf den Bootsanlegern Angler, die dem Lieblingshobby der Finnen frönen.

Pulsierendes Großstadtleben und einsames Naturerlebnis, in Helsinki ist das kein Widerspruch. Sie sind eben doch nicht verrückt, die Finnen.