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Katharina Martin
Lesedauer 4 Min
31. Januar 2018

Ich will mein eigenes Geld! Erste kleine Jobs für Teenies

Meine große Tochter ist dreizehn. Natürlich bekommt sie Taschengeld und natürlich kaufe ich ihr die Kleidung, die sie braucht, Bücher für die Schule und Bücher für’s Vergnügen und auch ab und zu mal was außer der Reihe, das sie sich gerade wünscht. Aber für all ihre Freizeitvergnügungen, Shoppingtouren und Kinobesuche mit den Freundinnen, eine Portion Frozen Yoghurt nach der Schule oder ihre Handy Prepaidkarte muss sie mit ihrem Taschengeld auskommen. Und das wird gerne mal knapp. Allzu oft fragt sie mich nach einem Zuschuss für den Kinobesuch oder ein neues Buch, das sie sich gerne kaufen möchte, es aber nicht kann, weil ihr Taschengeld mal wieder zur Neige gegangen ist.

Taschengeld aufbessern

Es frustriert sie, dass sie ihr Budget nahezu jeden Monat aufbraucht, ohne etwas sparen zu können. Dafür ist es einfach nicht genug. Aber da ich der Meinung bin, dass die Summer für eine Dreizehnjährige sehr wohl ausreichend ist, hat sie sich überlegt, selbst Geld zu verdienen. Was wie eine gute Idee klingt, ist aber gar nicht so leicht umzusetzen, denn natürlich kann ein dreizehnjähriges Teenagermädchen noch keine offiziellen Jobs annehmen – dafür müsste sie vierzehn sein.

Also haben wir gemeinsam überlegt, welche kleinen vergüteten Tätigkeiten sie auch mit dreizehn schon übernehmen kann, ohne dass es sich dabei um einen offiziellen Job handelt. Schließlich wir haben einiges gefunden. Und weil ich davon ausgehe, dass mein Kind nicht der einzige Teenager mit chronischem Geldmangel ist, liste ich ihre Minijobs hier mal auf.

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  1. Babysitten innerhalb der Familie

    Natürlich kann sie nicht offiziell als Babysitterin arbeiten und sich anstellen lassen, aber die Babys in der weiteren Familie mal für ein, zwei Stündchen spazierenfahren, bei ihnen bleiben, wenn die Mama mal schnell zum Arzt muss und das Baby schläft, das geht. Da es sich dabei nicht um vollwertige Kinderbetreuung mit füttern, wickeln, baden, ins Bett bringen handelt, sind ihre Stundensätze auch entsprechend. Sie nimmt 6€ für eine Stunde und was soll ich sagen? Es läppert sich. Und da sie sich sehr gut mit den Babys versteht und ja nächstes Jahr 14 wird, kann da perspektivisch auch mehr draus werden. Und damit dann auch mehr Stundenlohn!

  2. Rasenmähen&Co in der Nachbarschaft

    Was bei uns zu Hause regelmäßige unentgeltliche Kinderpflicht ist, kann man sich bei den kinderlosen Nachbarn vergüten lassen: Rasenmähen, Unkraut zupfen und Grünschnitt zusammen sammeln sind ungeliebte Aufgaben, die auch die Nachbarn gerne abgeben. Und eine Dreizehnjährige als Gartenhelferchen ist allemal günstiger, als einen Gärtner zu beschäftigen. Auch hier sammelt sie sich regelmäßig ein kleines Taschengeld zusammen, das sie sparen kann.

  3. Nachhilfe für jüngere Kinder

    Dieser Job steckt noch in den Anfängen, denn wenn man selbst erst in der 8. Klasse ist, ist das angehäufte Wissen, das man weitergeben könnte, überschaubar. Da kommt meiner Tochter zur Hilfe, dass sie bilingual ist: in Englisch ist sie also überdurchschnittlich fit und hilft gerne den Sprachanfängern in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis bei den ersten Aufsätzen und der Vorbereitung für Vokabeltests. Auch hier ist eine Zukunftsperspektive enthalten, denn in dem Maß, in dem sie sich weiter entwickelt, kann sie auch qualitativ bessere Nachhilfe geben.

  4. Dogwalking

    Beim Spazierengehen mit Nachbars Hunden ist es schon schwieriger, denn da gibt es genügend jüngere Kinder in der Straße, die das mit Vergnügen umsonst machen. Aber hier kommt ihr zugute, dass ihr mit ihren dreizehn Jahren da mehr Verantwortungsbewusstsein und Weitblick zugetraut wird, als den Kleinen. Die Leine des jungen, temperamentvollen Labrador gibt man dann doch lieber jemandem in die Hand, der auch die Kraft hat, ihn zu halten.

Fazit

Alles in allem schafft sie es so, sich mit diesen unregelmäßigen ersten Jobs ein bisschen Geld dazu zu verdienen und ihre längerfristigen Wünsche damit zu finanzieren. Oder eben alles für Dinge auf den Kopf zu hauen, die ich für unvernünftig halte und ihr deshalb keinen Zuschuss dazu gebe. Da sie über ihr eigenes Geld verfügt, muss sie nicht mit mir darüber diskutieren. Und ich muss mich nicht mit ihr über unnütze Ausgaben für den 150. Lippenstift streiten, weil ich n i c h t s damit zu tun habe! Außerdem lernt sie so natürlich den Umgang mit dem eigenen Geld besser, als wenn ich ihr das nur theoretisch aufzähle. So muss sie wirtschaften, planen und den Überblick behalten. Wir finden also die Minijobs für Teenies unter vierzehn sinnvoll und glauben, dass alle was davon haben, sofern die Beschäftigung mit dem Geldverdienen nicht überhand nimmt.

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