Hochöfen, Fördertürme und Schachtanlagen haben das Bild des Ruhrgebiets geprägt. Das ist noch immer so, nur, dass die Schornsteine nicht mehr rauchen. Heute sind die spektakulären Industriebauten für das Publikum geöffnet und werden als Museen, Eventlocation und Kulturstätten genutzt.
„Ist das grün hier“ ist häufig der erste Eindruck von Besuchern, die zum ersten Mal im Ruhrgebiet sind. Tatsächlich finden sich in der Region, die über 150 Jahre lang von Bergbau, Eisen- und Stahlproduktion geprägt war, heute weitläufige Natur- und Landschaftsparks, Flussauen und begrünte Halden, die ehemals Lagerplätze für Schlacken und Bodenaushub aus den Industrieanlagen waren. Bergbau gibt es im Ruhrgebiet seit Mitte der 1980er Jahre fast gar nicht mehr. Nur noch zwei Zechen sind aktiv und die stellen 2018 ihren Betrieb ein. Und dennoch ist die Region, wie kaum eine andere in Europa, nach wie vor vom industriellem Bergbau geprägt. Doch heute als flächendeckendes Industriemuseum, das mit Publikumsmagneten wie der Zeche Zollverein in Essen oder dem Gasometer in Oberhausen zigtausende Besucher anzieht.
Erlebnisse ohne Ende
Das Ruhrgebiet hat sich in und um seine stillgelegten Industrieanlagen zum Erlebnispark und Abenteuerspielplatz für Jung und Alt entwickelt. Im Landschaftspark Duisburg Nord zum Beispiel wurde das ehemalige Gasometer geflutet und ist heute beliebter Treffpunkt für Taucher. An den steilen Wänden der Erzbunker tummeln sich Kletterer mit Seilen und Ösen. Abendliche Kinoevents und Konzerte zwischen Hochöfen in bunt illuminierter Industriekulisse sind in jedem Sommer ein besonderes Highlight. Das harte Leben unter Tage lässt bei einer Führung durch Anschauungsbergwerk im Deutschen Bergbaumuseum in Bochum nachspüren oder in einer der vielen stillgelegten Zechen vor Ort erleben. Jährliche Events wie „ExtraSchicht – Die Nacht der Industriekultur“, die „Ruhrfestspiele“ oder „Rock im Revier“ locken Gäste aus dem In- und Ausland in die Region.
Eldorado für Radler
Die Region lässt sich ideal mit dem Fahrrad erkunden. Ein weit verzweigtes Radwegsystem führt durch die gesamte industrielle Kulturlandschaft mit ihren vielen Highlights. Allein die „Route der Industriekultur per Rad“ verfügt zwischen Duisburg und Hamm über 700 Kilometer ausgeschilderte Radwege, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei führen. Etwas verwirrend ist, dass die Radwege häufig ihre Namen wechseln, doch das sollte nicht darin hindern, sich auf das Rad zu schwingen. Neben der Industriekultur gibt es auch unterschiedliche Landschaften zu entdecken, denn viele Strecken führen über ehemalige Bahntrassen, Ufer- und Waldwege und zeigen, dass sich die Natur das Ruhrgebiet langsam aber sicher zurückerobert.
**Besonderer Tipp:**
Am 5. Juni findet in Bochumer Jahrhunderthalle die Eröffnung der Freiluftsaison 2016 zum 10. Fahrradsommer der Industriekultur statt. Im Mittelpunkt des Familienfestes stehen das Thema Radfahren auf der Route der Industriekultur. Es gibt Live-Musik, Kinderaktionen, Workshops und Vorträge sowie einen großen Fahrradmarkt. Der Eintritt ist frei (www.route-industriekultur.ruhr).
Empfehlenswerter Anbieter für geführte Radtouren:
simply out tours – outdoor Sport im Ruhrgebiet, Tel. 0201/564 1004, www.simply-out-tours.de
Weitere Informationen zum Ruhrgebiet:
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