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Katharina Martin
Lesedauer 3 Min
31. Januar 2018

Kinder und Hobbies: Freizeitstress bei den Kindern

Meine beiden Kinder haben einige Hobbies, die sie eigentlich alle sehr gerne betreiben: die Große ist montags in der Schul-Tennis AG und dienstags im Ballett. Der Kleine hat donnerstags Schwimmkurs und beide gehen zusammen noch freitags in die Kindersportschule. So über die Woche verteilt ist also eigentlich jeden Nachmittag Programm außer am Mittwoch. Ich bzw. mein Mann müssen eigentlich täglich Taxi spielen, was mitunter mit zwei normalen Jobs ganz schön organisatorisches Talent erfordert.

Seit einiger Zeit wünscht sich die Große nun auch mit dem Klavierspielen anfangen zu dürfen. Ich selber habe jahrelang Klavier gespielt und fände es natürlich ebenfalls schön, wenn meine Tochter in meine Fußstapfen tritt. Aber andererseits bin ich nun auch in einer Zwickmühle, denn Klavierunterricht würde bedeuten, jetzt auch an unserem letzten freien Nachmittag ein festes Programm zu haben (und ich hasse fehlende Flexibilität).

Stellt Ihr Euch auch manchmal die Frage, ab wann Förderung zur Überforderung wird? Es gibt so wahnsinnig viele verschiedene Freizeitangebote und Wahlmöglichkeiten, von denen man schnell überfordert sein kann. Und vor allem bei mehreren Kindern muss man einfach Prioritäten setzen.

Generell finde ich, dass Kinder nur die Hobbies betreiben sollten, die sie auch wirklich absolut lieben. Oftmals ist es doch so, und da muss man auch ehrlich zu sich selbst sein, dass man seine eigenen Wünsche und Träume auf seine Kinder projiziert. Wollte man als Kind nicht immer Tennis spielen und wurde einem der Wunsch nicht erfüllt? Da wäre es doch nun wunderbar, wenn das eigene Kind zum Tenniscrack werden würde.Ich finde, dass Eltern Ihre (eigenen) Wünsche hintenanstellen müssen. Das Kind soll sich selbst seine Lieblingsfreizeitbeschäftigung aussuchen dürfen. Selbst wenn das bedeutet, dass die Kinder ein Hobby auswählen, welches man selbst nie und nimmer für sein Kind ausgesucht hätte. Da muss ich an eine liebe Freundin denken, die so gerne eine kleine Ballerina mit Spitzentütü aus ihrer Tochter gemacht hätte. Diese wollte aber viel lieber bolzend auf dem Fußballplatz stehen. Anfangs war meine Freundin überhaupt nicht glücklich mit der Wahl ihrer Tochter und nun entwickelt sie sich von Jahr zu Jahr immer mehr zum Frauen-Fußballfan.

Natürlich sollte man Talente seines Kindes fördern, aber ist es da nicht sinnvoller ein, maximal zwei Hobbies ernsthaft zu betreiben? Oder sind heutzutage viele verschiedene Talente gefragt? Dieses Thema ist wirklich schwierig und jede Familie bzw. jedes Kind muss hierbei seine eigene Antwort finden. Meiner Meinung nach sollten gerne betriebene Hobbies gefördert werden und manchmal gilt einfach das Motto: Weniger ist mehr!

Wir werden unsere Tochter nun einmal zur Klavierschnupperstunde schicken und wenn es wirklich ihr Wunsch ist mit dem Klavier spielen, soll sie dafür ein anderes Hobby opfern. Auch wenn´s schwer fällt.

Welche Hobbys betreiben Eure Kinder und wie viele sind es?