Ich habe drei Kinder. Das bedeutet drei Mal Liebe, drei Mal Action, drei Mal Stress und drei Mal Kindergeburtstag im Jahr. Als sie noch kleiner waren, war das kein Problem. Ein paar Vierjährige, die Muffins essen und im Garten spielen; mehr war da nicht zu tun. Aber je älter die Kinder wurden, desto aufwändiger wurden die Geburtstage.
Sie wollten jedes Jahr mehr Freundinnen und Freunde einladen. Außerdem wurden die Ideen, was man alles unternehmen und veranstalten könnte immer ausgefeilter. Sowohl die Einfälle zu Mottogeburtstagen zu Hause als auch wo und wie man außerhalb den Geburtstag feiern könnte, wurden konkreter. Ein Dilemma.
Zumindest für mich. Denn eigentlich mag ich es, zu Hause zu feiern. Ich backe gerne etwas Schönes für die Kinder am Kindergeburtstag. Darüber hinaus denke ich mir auch gerne Spiele und Aktivitäten aus, die wir hier gemeinsam machen können. Aber natürlich bedeutet das jedes Mal eine irre Anstrengung. Wer schon mal mit zehn Siebenjährigen einen Fußballgburtstag organisiert oder mit elf Neunjährigen zum Harry Potter-Geburtstag um den Hauspokal gespielt hat, weiß am Ende des Tages, was er getan hat.
Aber die Diskussionen, was besser ist, Kindergeburtstag zu Hause oder woanders, beschäftigt nicht nur mich und meine Kinder, sondern auch alle anderen Familien um uns herum. Es scheint, als sei dieses Thema, ähnlich wie viele Elternthemen, eine Glaubensfrage.
Zu Hause lassen sich viele Dinge persönlicher und individueller gestalten. Angefangen bei der Torte oder den Mitgebtüten für die kleinen Gäste, bis hin zu kleinen Ritualen, die jedes Jahr gleich sein können.
Meine Kinder mögen es, dass bei uns jeder Kindergeburtstag zu Hause mit einem Feuer in der Feuerschale endet, in dem wir Stockbrot rösten. Oder dass wir zum Anfang jeder Kindergeburtstagsfeier mit dem immer selben kleinen Spiel die Geschenke verteilen.
Außerdem ist es schön, wenn zum Beispiel bei Mottogeburtstagen die Kinder kleinere Spiele und Aktivitäten mit planen können. Je älter die Kinder wurden, umso mehr Freude hatten sie daran, sich an der Planung der Feiern im Vorfeld zu beteiligen.
Aber natürlich ist es auch anstrengend, alles selbst zu machen: die Einladungen, die Planung, das Essen, die Dekoration, die Spiele, die Preise, noch mehr Essen, die Mitgebtüten undsoweiterundsofort. Am Ende ist es immer ziemlich erschöpfend und wenn das Geburtstagskind und alle Gäste abends glücklich ins Bett fallen, ist die fleißige Partyorganisatorin aka Supermom einer erschöpften Ohnmacht nah.
Den Geburtstag woanders hin zu verlagern erspart einem natürlich diese Art Erschöpfung, denn man gibt all diese Dinge ab. Der Kuchen wird bestellt, die Spiele bzw. die Beschäftigung der kleinen Gäste wird von anderen übernommen und die Mitgebsel werden unter Anleitung fähiger Profis von den Kindern selbst gebastelt.
Die Auswahl ist riesig: man kann auf der Bowlingbahn Geburtstag feiern, beim Reiten, im Schwimmbad, man kann T-Shirts bemalen oder Porzellan, töpfern oder klettern oder Trampolin springen gehen. Man kann auf Booten und in Schlössern feiern, mit und ohne Verkleidung und man kann sich selbst bei all dem zurücklehnen und ganz entspannt bleiben. Ehrlich gesagt, besonders dieser Nebeneffekt ist ganz wunderbar.
Die Frage, was man selbst besser findet oder noch wichtiger: die jeweiligen Geburtstagskinder ist sicher für jeden individuell etwas anderes. Aber zum Glück kann man das ja jedes Jahr neu entscheiden!