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Katrin Gaub
Lesedauer 2 Min
15. November 2014

Laute Musik in der Straßenbahn

„Aus dem Walkman tönt es grell, dem Nachbarn juckts im Trommelfell“ – Das war früher in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu lesen, damit die Jugend diszipliniert wurde, sich in ihrer lauten Musikauswahl zurückzunehmen und Rücksicht zu üben. Doch wie ist es heute?

Ob Zug, Bahn oder Bus. Meistens sind sie ziemlich überfüllt und laut. Doch neben den etwas lauteren Gesprächen oder den Durchsagen des Fahrers, gibt es auch noch die Musik. Mit oder ohne Kopfhörer. Und immer wieder drängelt sich, wie von selbst, die einzig wichtige Frage auf: Wann nervt sie?

Während viele die Fahrzeit im ÖPNV nicht nur mit Unterhaltungen überbrücken wollen, greifen viele zu den Kopfhörern und lassen die Musik während der Fahrt laufen, ohne Rücksicht auf andere Fahrgäste. Denn manchmal ist nicht genügend Platz in der Bahn und die Leute setzen sich neben jemand Fremdes, damit sie überhaupt einen Sitzplatz haben. Da fällt dann ab und zu auch mal auf, dass der Nebensasse etwas lautere Musik hört. Viele nehmen das einfach so hin, andere fühlen sich durch diese Rücksichtslosigkeit schlicht weg gestört.

Neben den Mitmenschen, die ihre Musik über Kopfhörer lauschen, gibt es auch die, die ihre Musik ohne Kopfhörer hören. Da ist die Schmerzgrenze dann wesentlich schneller überschritten. Zu recht. Warum muss ich mir als Fahrgast die neuesten Streams, Videos oder Downloads von Justin Bieber, Bushido oder all den anderen Protagonisten der kurzweiligen Musikgeschichte reinpfeiffen. Nein. Danke. Nimm Deine Kopfhörer. Gefälligst. Negative Reaktionen seitens der Fahrgäste zeigen ihre Wirkung und so langsam verschwinden eben solche Töne aus der sowieso schon unbequemen Geräuschkulisse.

Vorbildliches Verhalten zeigen in dem Fall die Fahrgäste, die ihre Musik gerade so laut einstellen, dass nur sie sie hören können. So kann jeder Fahrgast dann auch etwas entspannter Bahn oder Bus fahren. Denn wir können zwar auf die Geräusche, die ein öffentliches Verkehrsmittel mit sich bringt, keinen Einfluss nehmen, aber dafür auf die Lautstärke unseres eigenen Verhaltens.

Wir bitten daher, aus Rücksicht auf andere Fahrgäste, die Musik auf ein angenehmes Maß zu reduzieren. Auch, um das eigene Gehör nicht zu schädigen. Der Fahrer entzieht sich, zur Wahrnehmung seiner Verantwortung gleich diesem Einfluss störender Geräusche oder unliebsamen Fahrgästen, indem er sich einfach unter „sein“ Schild setzt: „Bitte während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen.“ Danke. Musik.