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Julia Wiener
4 min. Lesedauer
31. Januar 2018

Leben am Limit: ein Teenie im Haus!

Mein großes Kind ist ein Teenie. Es führt kein Weg daran vorbei, nicht nur ihr Alter ist da eindeutig, auch ihr Verhalten. Ohne, dass ich das Kind jetzt bashen möchte (so Begriffe wie das „Pubertier“ würde ich nie verwenden, das finde ich respektlos), aber die Pubertät verlangt uns einiges ab. Ihr sowieso, aber dem Rest der Familie auch.

Weil uns als Eltern nichts anderes übrig bleibt, als tief durchzuatmen und abzuwarten, bis das Schlimmste vorbei ist, habe ich heute mal die typischen Aspekte des Lebens mit einem Teenager aus dem humorigen Blickwinkel betrachtet. Ohne Humor ist man nämlich ansonsten verloren.

Woran man merkt, dass man mit einen Teenie im Haus hat

1. Der Klamottenteppich

Betritt man morgens das Zimmer des Kindes und es stellt sich ein ungewohntes Fußgefühl ein, das einem ein Fragezeichen ins Gesicht zaubert, ist das ein ziemlich sicheres Zeichen für einen Teenie im Haus. Es scheint, als wäre es dieser Spezies nicht möglich, solche profanen Alltagsgegenstände wie Wäschekörbe, Kleiderschränke oder wenigstens einen Stuhl zu benutzen, um frische oder getragene Kleidung darin oder darauf aufzubewahren. Stattdessen herrscht der Zwang, alle Klamotten auf die Erde zu werfen. Man watet also durch einen Teppich aus Kleidung und fragt sich: „Hatten wir nicht eigentlich einen Dielenboden?“ In diesem Zimmer jedenfalls bis auf weiteres nicht mehr.

2. Die Schlafkrankheit

Hat man sich durch den Klamottenteppich gekämpft und ist am Bett des Kindes angekommen, findet man dort das nächste sichere Symptom für „Teenie im Haus“: einen mittelgroßen Menschen in komatösem Tiefschlaf. Es ist egal, um welche Uhrzeit man versucht, den Teenie zu wecken, es wird nicht gelingen. Sei es werktags früh vor der Schule oder am Wochenende um die Mittagszeit, das Kind ist nicht wach zu kriegen. Und es spielt dabei kaum eine Rolle, ob es nachts gesumpft oder lange gelesen hat oder ob es um neun im Bett war. Wie sagte eins der jüngeren Kinder neulich achselzuckend: „Mama, Teenager brauchen besonders viel Schlaf!“ Offensichtlich.

3. Die Achterbahn

Ist der Teenie dann wach, ist unmöglich vorherzusagen, ob er sich gleich, Liebesbekundungen säuselnd, freundlich mit an den Frühstückstisch setzt, ob eine stumme, grantige Version des Kindes erscheint oder ob etwas, das sonst niemand sieht, einen Tobsuchtsanfall hervorrufen wird. Die Gefühlsachterbahn des Teenies ist nämlich nicht von schlechten Eltern. Das ist ein Skyfall im Dunkeln. Und wieder retour. Eben noch der reinste Sonnenschein, interessiert an der Welt und den Mitmenschen, mutiert der Teenie binnen kürzester Zeit aus geringfügigem Anlass wahlweise zum Grottenmolch, der in seiner Höhle hockt und alles anfaucht, was sich wagt, den Kopf hinein zu strecken oder zur tobenden Furie, die Türen knallt und sich in schrillsten Tönen über die Ungerechtigkeiten der Welt beschwert. Nicht schön. Und ein sicheres Anzeichen, dass ein Teenie im Haus lebt.

4. Die Schneckenphase

Nein, der Teenie hat nichts mit Schnecken am Hut, das ist klar. Aber das Tempo, in dem er auf elterliche Ansagen, Fragen oder Bitten reagiert, gleicht durchaus dem einer Schnecke. Denn es geht mitunter alles gaaaaanz…. laaaangsaaaam. Man weiß nicht warum. Es ist, als würde dieses Alter den Kindern alle Kraft aus den Knochen saugen und einen schlappen, antriebsarmen Schatten der einstigen Energiebündel zurücklassen. Dieses Bündel kraucht dann schneckengleich durch den Familienalltag, kommt immer zu spät, schafft es immer nur gerade so zum Bus und erledigt ihm übertragene Aufgaben in Zeitlupe oder mit tagelanger Verzögerung. Ist das Kind in dieser Verfassung? Garantiert der Teenie im Haus. Uff.

5. Die verschlossene Tür

Nichts gegen Privatsphäre, erst recht im eigenen Zimmer. Aber! Wenn fünf Personen ein und dasselbe Bad benutzen und morgens einigermaßen pünktlich das Haus verlassen müssen, ist das sicherste Anzeichen, das ein Teenie im Haus lebt, die unerbittlich verschlossene Badezimmertür. Egal, wie knapp die Zeit wird, egal wie sehr die Familie vor der Tür fleht und weint – der Teenie macht nicht auf. „Man wird ja wohl mal ein bisschen Privatsphäre haben dürfen!“ schallt es von drinnen. Wird man, natürlich. Aber wird man auch mal ein bisschen Rücksicht auf die anderen Menschen im Haus erwarten dürfen? Wird man? Nicht wenn es um die Herrschaft im Badezimmer angeht und nicht, wenn man es mit einem Teenie zu tun hat.

Natürlich sind Teenager auch ganz wunderbar. Oft! Wirklich! Aber für die werdenden Eltern von Teenies könnte meine kleine Liste doch ganz hilfreich sein? Auf jeden Fall unterhaltsam! Und auch das passt zum Leben mit einem Teenie im Haus. Denn langweilig wird es nie.