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Julia Wiener
2 min. Lesedauer
31. Januar 2018

Lissabon – Nightlife auf Portugiesisch

Sie ist das Wahrzeichen der Stadt: Die Straßenbahn. Lange Zeit war sie rot, dann gelb und heute bestimmt die Werbung ihr Outfit. Die Route der Linie 28 ist inzwischen zum Klassiker geworden und fährt die Strecke vom Stadtteil Baixa in der Unterstadt bis hoch zum Castello de São Jorge, das auf einem der sieben Hügel liegt, die Lissabon umgeben.

Die holprige Fahrt führt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei und ist ideal, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Und preisgünstig ist sie auch. Erste Station ist die am Hang gebaute mittelalterliche Kathedrale Sé, von da ab geht es steil bergauf. Mit lautem Geächzte und Geknarre quält sich die Elétrico den Berg hinauf und fast bekomme ich Mitleid mit der alten Dame, die seit 1905 die beschwerliche Strecke täglich auf sich nimmt. Die letzten steilen Meter zur ehemaligen Burgfestung Castello de São Jorge müssen von der Endstation zwar zu Fuß absolviert werden, doch grandiose Aussicht über die Stadt entschädigt für den mühevollen Aufstieg.

Unterhalb des Castellos liegt Alfama, der älteste Stadtteil Lissabons. Das labyrinthische Wirrwarr der kleinen Kopfsteinpflastergassen und den steilen Treppenstrassen, erkundet man am besten zu Fuß. Versteckte, schmucke Innenhöfe finden sich hinter baufälligen Fassaden mit schmalen gusseisernen Balkonen. Zwischen den Fenstern hängen gespannte Leinen, auf denen Wäsche trocknet. In kleinen einfachen Bars und Tavernen wird Portwein getrunken. Und bica, der ölig-schwarze Espresso Portugals. Dazu genehmigen sich die Portugiesen gerne mit Zucker und Zimt bestreute Vanille-Törtchen, die berühmten Pastéis de Belém.

Irgendwo in diesem Gassenlabyrinth soll er entstanden sein: Der Fado. So jedenfalls will es die Legende. Dieser tränenselige Wehmutsgesang gehört zu Lissabon, wie der Flamenco zu Spanien und die Blasmusik zu Bayern. Allabendlich wird er in den unzähligen Fadolokalen bei Kerzenschein und Gitarrenbegleitung gesungen, für Touristen und Einheimische.

Das Nachtleben in Lissabon beginnt spät. Gegen 21 Uhr trifft man sich zum Essen, danach geht es auf einen Drink in die Bar. Clubbing ist vor zwei Uhr morgens geradezu undenkbar. Zu den derzeit angesagten Adressen zählen die „Docas de Santo Amaro“. Die aufwendig restaurierten Lagerhäuser im alten Hafenviertel sind in den letzten Jahren zum Eldorado für Nachtschwärmer geworden. Hinter den uniformen Fassaden verbergen sich Restaurants, Bars und Clubs, die für jeden Geschmack etwas bereithalten. An lauen Sommerabenden sind die Docas mit Gästen bevölkert, die mit Cocktails und anderen kühlen Getränken in der Hand den Blick auf die beleuchtete Tejo-Brücke und den neuen Yachthafen genießen. Vor so einer Kulisse darf es dann auch mal spät werden.