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Katharina Martin
Lesedauer 3 Min
31. Januar 2018

Mit fünf hat man noch Träume

Meine Tochter ist diese Woche fünf Jahre alt geworden und sie hat jede Menge Träume. Sie lebt in einer Welt voller Phantasie und Träume. Im Moment lebt sie sehr intensiv in der Traumwelt der Eiskönigin. Die Geschichte der Eiskönigin faszinierte sie vom ersten Moment. Bei keinem meiner Kinder habe ich solch eine Begeisterung für eine Geschichte und ihre Hauptfiguren entdecken können. Aber Anna und Elsa begleiten unser tägliches Leben.

So waren die Weihnachts- und Geburtstagswünsche sonnenklar: Barbies von Anna und Elsa, Frozen CD und DVD…

Ich selbst habe diese Begeisterung mit etwas Skepsis beobachtet. Die Barbies entsprachen nicht ganz meinem Geschmack und diese extreme Begeisterung war mir fast zu viel. Auf der anderen Seite finde ich gerade diese Begeisterung für eine Sache wunderschön. Lina lebt intensiv in dieser Phantasiewelt, sie spielt sehr kreativ und hingebungsvoll. Sie tanzt und singt den ganzen Tag. Ich bewundere diese Hingebung und finde es schön, sich für eine Sache so sehr zu begeistern. Es ist doch toll, noch an den Weihnachtsmann zu glauben, dem Osterhasen zu vertrauen und in einer kindlichen Traumwelt zu leben.

Wovon träumen Kinder noch? Vielleicht ein spannendes Abenteuer zu erleben, eine Elfe oder eine Prinzessin zu sein? Ein Einhorn oder einen Kobold zu sehen oder ein Fußballstar zu werden? Sie müssen einfach nur ihrer Phantasie freien Lauf lassen.

Ich habe mal die Freunde meiner Kinder nach ihren Wünschen gefragt. Diese waren zwar unterschiedlich, aber oft ähnlich. Und meine kleine Eiskönigin war nicht alleine mit ihrem Traum. Einigen Kindern fallen materielle Dinge ein, von denen sie schon eine Weile geträumt haben und die ihnen in der Werbung oft begegnen: Ein großes Barbie-Schloss, eine Ritterburg, eine WII oder der größte Wunsch meiner Jungs, ein nagelneues Smartphone, am besten mit unendlichem Guthaben.

Vor allem Jungen träumen von Dingen, die sie jetzt noch gar nicht benutzen könnten, wie ein echtes Rennauto oder ein superstarkes Motorrad, und sie träumen davon, so schnell zu sein wie der Wind. Mädchen träumen eher davon, ein lebendiges Wesen, am liebsten Pferde oder Hunde, zu besitzen, das ihnen allein gehört, mit dem sie schmusen können und für das sie sorgen dürfen.

Manche Kinder wünschen sich besondere Fähigkeiten wie zaubern können oder besonders stark zu sein. Aber auch der Wunsch nach Urlaub oder einem eigenes Zimmer sind vorhanden.

Hinter all den Wünschen und Träumen der Kinder stehen ihre Bedürfnisse. Sie wünschen sich, geborgen und sicher zu sein, geliebt zu werden und einzigartig zu sein, eine Familie zu haben, die Nähe gibt und Anerkennung schenkt, eine friedliche Welt, in der sie Kind sein dürfen und mit diesen Wünschen sind sie gar nicht weit weg von unseren Träumen als Erwachsene.

Lina bekam zu ihrem 5. Geburtstag von mir die Geschichte von der Prinzessin auf der Erbse geschenkt. Dazu ein Bett mit vielen, vielen Matratzen, einer Erbse und einer hübschen Hasenprinzessin zum Spielen dieser Geschichte. Ich war glücklich, dass es nicht nur die Eiskönigin gab, sondern dass sie total begeistert und erfreut über dieses Geschenk war.

Ich finde es spannend, mitzubekommen, was meine Kinder beschäftigt und was sie gerade bewegt. Ich denke, es ist wichtig, dass Kinder ihre Träume und Wünsche haben. Es gibt ihnen Sicherheit. Dass sie Erlebtes, Schönes wie auch Negatives auf positive Weise verarbeiten können. Es gibt ihnen Hoffnung und Zuversicht – und das ist wichtig!