Juhu, es ist Sommer! Wir iieben die Wärme, die langen Abende und die lauen Nächte und natürlich lieben wir es, bei offenem Fenster zu schlafen. Oder? Zur Zeit ist es wirklich schwierig, denn nach den vielen Regenfällen im Juli haben die Moskitos Hochsaison – und auch sie lieben die lauen Nächte. Bei uns werden jeden Morgen die Mückenstiche gezählt und vor allem meine jüngste Tochter ist arg geplagt: nicht nur wird sie am häufigsten gestochen, sie reagiert auch am empfindlichsten und entwickelt regelrechte Beulen.
Für’s Wetter können wir nichts, zumindest können wir es nicht ändern, aber gegen das gestochen Werden, da können wir für unsere Kinder einiges unternehmen. Aber muss es immer gleich Autan oder Insektengift aus den Verneblern sein, die man die Steckdosen anschließen kann? Natürlich, bevor man des Nachts zum Mückenbüffet wird, greife auch wir zu solchen Mitteln. Aber es gibt noch einige natürliche oder mechanische Methoden, die sich für die ganze Familie anwenden lassen und die niemandes Atemwege oder den Wasserkreislauf belasten.
Prinzessinnenbaldachin aka: das Moskitonetz
Meine Tochter ist noch klein genug, um einen Baldachin über ihrem Bett gut zu finden und sich wie eine Prinzessin zu fühlen, also lag es nahe, ihr ein Moskitonetz übers Bett zu hängen, wenigstens für die ärgste Zeit. Dann kann sie das Fenster gekippt lassen und die frische Nachtluft genießen, ohne gleich zum Lieblingsfutter ganzer Mückenvölker zu werden. Das Netz kann man bequem im Internet bestellen oder beim Campingfachhändler bekommen, manche Drogeriemärkte führen sie inzwischen auch. Und es schadet wirklich niemandem. Genauso wirksam: Fliegengittern vor den Fenstern.
Die Kaffeefalle
Eine Alternative zum Moskitonetz (oder eine zusätzliche Maßnahme) ist das Verbrennen von Kaffeepulver. Ich kenne das aus südlichen Gefilden und eigentlich macht man das im Freien, weil es intensiv riecht und natürlich auch sehr heiß wird: auf einem Teller ein bisschen Alufolie ausbreiten, Kaffeepulver drauf und anzünden. Der Duft vertreibt die Mücken recht zuverlässig und ist auch nicht unangenehm – Kaffeegeruch eben. Aber das muss man mögen. Wessen Kinder da geruchsempfindlich sind, für die ist das eher keine geeignete Lösung.
Lavendelöl, Teebaumöl, Thymian und Zitronella
Ätherische Öle helfen sehr gut, um Mücken fernzuhalten. In ein Trägeröl wie Mandelöl gemischt (10 Tropfen ätherisches Öl in 40ml Trägeröl) lassen sich Lavendel, Zitronella, Teebaumöl und Thymianöl, aber auch Rosmarin, Eukalyptus oder Nelke dazu verwenden, die lästigen Plagegeister fernzuhalten. Die Öle lassen sich direkt auf die Haut auftragen, eigenen sich aber auch dazu, die Kleidung einzusprühen und auch auf diese Weise Mücken abzuhalten.
Beim Auftragen auf die Haut muss unbedingt vorher getestet werden, dass keine Allergie besteht. Überhaupt sind ätherische Öle vor allem dann wirksam und auch gut verträglich, wenn sie rein und natürlich sind und nicht synthetisch hergestellt. Darauf sollte man beim Kauf unbedingt achten. Welche Mischung wirklich gut hilft, muss man ausprobieren.
Brutstellen trockenlegen
Mücken legen ihre Larven in stehenden Gewässern ab. Wer also den kleinen Biestern von vorne herein schon keine Chance geben will, sollte darauf achten, dass alles Gießwasser aus Blumentopfuntersetzern regelmäßig ausgegossen und die Gefäße gereinigt werden. Dasselbe gilt für Gefäße, in denen Regenwasser sich sammelt. Außerdem sollte man Regentonnen entweder regelmäßig komplett leeren oder mit Fliegengitter abdecken, damit sich dort keine Larven einnisten.
Trotz allem werden wir immer mal wieder gestochen. Was hilft dann am besten? Wir haben verschiedene Varianten ausprobiert.
Hitze hilft! Heißer Löffel oder Stichheiler
Es klingt paradox, aber es stimmt wirklich: wird die betroffene Hautstelle möglichst direkt nach dem Stich für einige Sekunden erhitzt, zersetzt sich das juckreizauslösende HIstamin im Insektengift und der Stich entwickelt sich nicht so dramatisch. Das geht entweder mit einem in heißem Wasser erhitzten Löffel oder mit einem batteriebetriebenen Stichheiler, wie dem Bite Away, Disc-o-Clic oder Davita Mosquit, die nach demselben Prinzip funktionieren. Je früher die HItzeanwendung durchgeführt wird, umso wirksamer.
Juckreizstiller aus der Tube
Während die Stichheiler mit Hitze arbeiten und die Ursache für den Juckreiz angehen, greifen diverse Salben erst später und wirken in erster Linie gegen die Symptome. In der Apotheke gibt es diverse Salben und Stifte, die kühlende und abschwellende Wirkung haben. Auch Aloe Vera hat diesen Effekt.
Allergische Reaktion – Und jetzt?
Ist alles zu spät und die Stiche sind bereits geschwollen und gerötet oder gar leicht entzündlich, müssen andere Maßnahmen her. Bei meiner kleinsten Tochter helfen dann kühlende Umschläge mit Retterspitzlösung. in einem Mischverhältnis von 1:1 wird eine Lösung aus Retterspitz und Wasser hergestellt, beides aus dem Kühlschrank. Eine darin eingeweichte Kompresse lege ich dann auf den Stich und fixiere sie mit einer elastischen Binde. Am besten wirkt es, wenn der Umschlag über Nacht dran bleibt.
Als letzte Lösung bekommt das Kind aber eine ganz niedrig dosierte Cortisonsalbe auf die Stiche aufgetragen. Das hilft natürlich immer.
Jetzt drücken wir die Daumen, dass wir mit wenigen Stichen durch den Restsommer kommen!