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Die Sommerferien sind da und mit einem Fuß sind wir schon am Meer. Wie schon in den Jahren zuvor, fahren wir nicht weit, dafür aber an einen heiß geliebten Ort, der uns alles bietet, was wir uns von unseren Familiensommerferien wünschen: Strand, ein nicht zu wildes Meer, ein angenehmes Klima, Bewegungsfreiheit und Zeit und Muße für all die Dinge, die wir gerne tun. Wir fahren auf den Darß und ein bisschen ist es, wie nach Hause kommen.
Die Kinder werden zu „ihren“ Pferden gehen und haben schon ihre Reitstiefel geputzt, wir werden bergeweise Bücher lesen, im Strandkorb, im Garten, im Bett und am Reitplatz, wo wir auf die Kinder warten. Wir werden mit den Rädern durch den Wald zum Weststrand fahren und alleine schon den Weg dorthin durch den Darßer Urwald genießen. Wir werden den Kindern Unmengen an Eis erlauben und jeden Abend den Grill anfeuern, um uns Gemüse, Fleisch und Fisch zu rösten. Es wird herrlich sein!
Wenn es nicht regnet. Wie überall sonst auch ist ein verregneter Aufenthalt an der Ostsee und zurück geworfen auf die eingeschränkten Möglichkeiten eines Ferienhauses nervig. Aber weil wir ja schon jahrelang hin fahren, haben wir auch darauf eine Antwort. Natürlich gibt es allerhand Museen, nahe und sehenswerte Städte, ein gut erreichbares Kino oder den Besuch des Stralsunder Ozeaneums. Aber das haben wir alles schon mehrfach durch, also brauchen wir eine gute Aktivität für den Fall der Fälle, die wir aus dem Ärmel schütteln und damit unsere Kinder bei Laune halten können.
In den letzten Jahren haben wir wieder und wieder eimerweise Muscheln, wunderschöne vom Meer glatt gewaschene und von der Sonne gebleichte bizarre Stücke Treibholz, Blätter, glatte Steine und Schneckenhäuser gesammelt. Ein kleines Sammelsurium an einzelnen Kostbarkeiten kam da zusammen, und fast nie haben wir mehr daraus gemacht, als mal eine Muschelkette oder eine Spiellandschaft für die Schleichtiere im Garten. Für dieses Jahr habe ich aber vorgesorgt, denn ich habe wunderschöne Ideen für DIYs mit diesem Treibgut gefunden und in meinem Sommer-Pinterestboard gesammelt. Und eine Trockenübung mit mitgebrachten Muscheln habe ich auch schon gestartet.
Es geht ganz einfach: zunächst müssen die Funde gereinigt und getrocknet werden. Die Äste, Steine, Muscheln und Schneckenhäuser ganz einfach unter klarem Wasser abspülen und in der Sonne zum Trocknen auslegen. Danach kann sich jedes Kind heraus picken, was es am liebsten gestalten möchte: ein knorriges Stück Treibholt oder lieber eine flache Muschel? Einen Ostseestein mit besonders glatter Oberfläche oder das Schneckenhaus mit den wunderschönen Reliefs? Als Material zum Gestalten lässt sich fast alles an Farbe verwenden: die Muscheln und Schneckenhäuser lassen sich prima mit Filzstiften und/oder Finelinern bemalen, für das Holz und die Steine empfehle ich Acrylfarben, die mit unterschiedlich dicken Pinseln aufgetragen werden können. Auf diesem Untergrund machen sich die leuchtenden, deckenden Farben besser, da selbst das trockenste Holz und der glatteste Kiesel noch relativ viel Farbe aufsaugen. Der Filzstift wird da keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, die Acrylfarbe schon. Auch FIngerfarben gehen gut.
Wer mit Alleskleber noch glitzernde Schmucksteinchen, Wolle, Federn oder Feenstaub aufbringen möchte, wird damit vor allem auf den glatten Steinen erfolgreich sein. Der Favorit meiner jüngsten Tochter war ein trollähnliches Wesen aus Ostseekieseln, mit Füßen, aufgeklebten Wollhaaren und aufgemaltem Gesicht. Auch eine fliegende Katze hat sie gestaltet. Mein Sohn hat sich mit Pinsel und Acrylfarbe dem Treibholz genähert und meine große Tochter hat sich Naturmotive ausgesucht und mit Filzstiften auf flache Muscheln gemalt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und die wichtigsten Utensilien bietet uns der Ostseestrand.
Und ganz ehrlich: das Sommer-DIY mit Strandschätzen macht auch bei schönem Wetter sehr viel Spaß!
