Im Norden Bayerns, ganz in der Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze, liegt der Naturpark Frankenwald. Das Mittelgebirge ist bekannt für seine Wanderrouten und hat mit dem „Frankenwaldsteig“ seit Anfang Oktober einen neuen, vom Deutschen Wanderverband zertifizierten, Rundweg.
Einmal rund um den Frankenwald. Das bedeutet 242 Kilometer Fußmarsch mit insgesamt 5.695 Höhenmetern, die es zu überwinden gilt. Eine anspruchsvolle Tour, die einen zur Belohnung aber eintauchen lässt in eine Kulturlandschaft, die unberührt scheint und geprägt ist von abwechslungsreichen Waldstücken und Tälern, kleinen charmanten Orten, regionalem Brauchtum und atemberaubenden historischen Sehenswürdigkeiten. Das hat auch den Extremweitwanderer Thorsten Hoyer überzeugt, der zur Einweihung des Rundwegs mit einer Gruppe hartgesottener Begleiter die gesamte Strecke in nur 7 Tagen gelaufen ist. Für Hoyer eine überschaubare Herausforderung, denn der gebürtige Nordhesse läuft gerne mal bis zu 215 Kilometer nonstop, ganz ohne zu schlafen. Doch diesmal hat er sich Zeit genommen, Landschaft und Dörfer genauer zu erkunden.
On the road Und die Stopps am Wegesrand lohnen sich. Zum Beispiel in Kronach, wo mit der Festung Rosenberg eine der größten und am besten erhaltenden Verteidigungsanlagen Deutschlands zu besichtigen ist. Dank ihrer mächtigen Mauer-, Graben- und Toranlagen hielt sie seit dem Mittelalter zahlreichen Angriffen stand. In unterirdischen Tunnelführungen können Besucher das verzweigte und durchdachte System der Festung erleben.
Nicht weit entfernt liegt die Stadt Kulmbach, auch gern als heimliche Bierhauptstadt Deutschlands bezeichnet. Das trifft es jedoch nicht ganz, denn die Braukunst ist in der gesamten Region beheimatet, rund 200 Brauereien sorgen für ein frisches kühles Bier nach einem langen Wandertag und überzeugen durch eine enorme Sortenvielfalt. Dazu passend gibt es unter vielen kulinarischen Highlights natürlich auch die berühmte fränkische Bratwurst, von denen Einheimische behaupten, dass sie in jedem Ort anders aussieht und schmeckt.
Rafting auf fränkisch Bei einem Abstecher nach Wallenfels lässt sich bei einer Floßfahrt die Mittelgebirgslandschaft vom Wasser aus erkunden. Doch auf der Wilden Rodach werden die Fluten nicht in Rafting-Booten bezwungen, sondern auf Baumstämmen. Ganz so, wie es die Flößer dort jahrhundertelang betrieben haben. Das Nasswerden ist hier gewollt und garantiert.
Wer nicht, wie Thorsten Hoyer, die Strecke am Stück durchwandern möchte, kann einzelne Etappen mit Übernachtung, Verpflegung und Gepäcktransfer buchen.
Weitere Informationen unter www.frankenwaldsteig.de
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