home icon
Amra Gusalic
Lesedauer 2 Min
27. November 2015

Plädoyer für den gepflegten Mann

Heute möchte ich etwas über den MANN schreiben – über den gepflegten Mann!

Am Anfang der Zeit ging er mit Keule und Lendenschurz zur Jagd. Später trug Mann weiße Perücken, seidene Kniebundhosen und parfümierte sich. Bärte kamen und gingen. Die Männermode ist fast so vielfältig wie die des weiblichen Pendants. Immer wieder zeigten Männer auch ihre feminine Seite, sei es nun mit gepuderter Perücke im Rokoko oder mit einem Dutt ganz aktuell.

Ich muss in letzter Zeit ziemlich oft schmunzeln, wenn ich die zarten Jünglein jenseits aller Männlichkeit mit ihren Knötchen auf dem Kopf und ihren Stelzenbeinchen in pastellfarbenen Skinnyjeans sehe. Wie sie mit langen Wimpern das Innere ihres Jutebeutels anblinzeln und man ihnen am liebsten ein Butterbrot in den Mund schieben möchte, damit sie nicht beim nächstbesten Lufthauch umfallen.

Die Nase rümpfe ich hingegen beim Modell Mann, der mir in der Bahn mit Maurerdekolletée und morgendlicher Zigarettenfahne gegenübersitzt. Gerademal geduscht (im besten Fall), aber gern auch mit einem Sweatshirt vom Vortag unter der speckigen Lieblingslederjacke.

Liebe Männer, ich möchte euch gern etwas sagen:

Ihr müsst euch für uns Frauen wirklich nicht zwingend so herausputzen, wie wir das manchmal für euch tun. Aber lasst euch gesagt sein – auch wir Frauen schauen gern einen modisch und stilvoll gekleideten Mann an. Einen, der seinen modischen Vollbart pflegt oder ihn regelmäßig sauber abrasiert. In sauberen, gut sitzenden Hosen und mit geputzten Schuhen. Wir mögen gepflegte Männerhände (und -füße) , die regelmäßig Seife, Pflegecreme und zumindest einen Nagelclipper sehen. Der Nacken darf gern sauber ausrasiert sein, was auf den regelmäßigen Besuch eines Friseursalons schließen lässt. Über einen frischen Atem sollte man eigentlich nicht diskutieren müssen, aber leider erlebe ich es viel zu oft, dass besonders Männer mit einem geradezu unerschütterlichen Selbstbewusstsein ihren fauligen Atem in die Gesellschaft blasen. Es gibt Zahnseide, Mundspülung und Kaugummi. Und apropos Geruch: ihr dürft auch gut duften. Bitte nur nicht nach dem Billigsten aller Aftershaves. Wenn ihr dann noch darauf achtet, dass auch sein Alltagsgepäck ohne Löcher daherkommt, ist alles bestens. Dann schaue auch ich euch gern an und schenke euch mein strahlendstes Lächeln! 😉