home icon
Katrin Gaub
2 min. Lesedauer
16. November 2016

Print me out: Mode aus dem 3D-Drucker

Von Spielfiguren über Lebensmitteln bis hin zu ganzen Häusern: Es gibt fast nichts, was man nicht auch mit dem 3D-Drucker herstellen kann. Klar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis der Zukunftstrend auch in der Mode angekommen ist. Schuhe, Schmuck und Accessoires aller Art werden bereits ausgedruckt, und auch auf den Laufstegen dieser Welt lassen sich Kleider aus dem Drucker bestaunen.

Ob High-Heels oder Sneakers: Schuhe aus dem 3D-Drucker sind längst keine Spinnerei mehr, sondern Realität. Designer wie der Finne Janne Kyttanen produzieren in ihren Ateliers Damenschuhe mit kunstvollen Absätzen und filigranen Details – alles mit dem dreidimensionalen Drucker. Dabei stellen sie mehr als ein Dutzend mikrofeine Schichten aus FDM-Thermoplaste und besonderen Polymeren – also besonders festen, haltbaren Materialien – her.

Dank dieser Technik könnten kaputte Absätze bald der Vergangenheit angehören. Doch der 3D-Druck kommt nicht nur bei exklusiven Einzelstücken zum Einsatz, auch die Industrie wittert hier bereits Chancen. So setzen beispielsweise auch die großen Sportartikelhersteller Nike und Adidas bei ihrer Schuhproduktion auf das Verfahren und lassen ihre Sohlen neuerdings drucken. Die sind dann besonders leicht und verteilen den Druck optimal. Schöne neue Welt!

Wenn aus High-Fashion High-Tech-Fashion wird, dann fällt früher oder später der Name Iris van Herpen. Die Niederländerin ist eine Pionierin auf diesem Gebiet, hat ihr erstes dreidimensional gedrucktes Kleid schon auf der Londoner Fashion Week 2009 präsentiert. Sie ließ sich inspirieren von Architekten, die diese Technik für ihre Miniaturmodelle verwendeten, und brachte die Idee in die Mode.

Doch so faszinierend das auch ist, eines sind ihre Kleider nicht: tragbar. Das hat auch ihre jüngste Show in Paris wieder einmal gezeigt. Diesen Spagat schafft der Italiener Massimo Nicosia. Er nutzt den 3D-Print bei der Kollektion, die er für Pringle of Scotland designt hat. Dass sie angenehmer zu tragen sind, liegt vor allem daran, dass sich der Italiener anders als seine Kollegin aus den Niederlanden nicht sklavisch daran hält, das gesamte Kleidungsstück auszudrucken.

Spielerisch kombiniert er futuristische und traditionelle Elemente und kreiert so Pullover und Kleider aus hyperflexiblen Materialien, mit dreidimensionalen Features und geschickt platzierten Cutouts, die die Herzen der Fashionistas nicht erst in der Zukunft höher schlagen lassen.