Meine 8 Jährige Tochter Louisa löchert mich in letzter Zeit immer häufiger, wie das denn so war, als sie so klein wie ihre Schwester Carlotta (bald 1 Jahre alt) war, wie es denn sein wird, wenn sie selber einmal Mama sein wird (sie hat sich schon jetzt den Papa dazu auserkoren ;)) und ich merke, dass sie sich gerade intensiv mit dem Thema Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschäftigt. Und damit natürlich auch mit Erinnerungen, die abgespeichert oder hervorgerufen werden können. Natürlich wird vor allem am Ende des Jahres mit Blick auf Silvester gerne das vergangene Jahr Revue passiert.
Wenn ich selber an meine eigenen Kindheitserinnerungen denke, muss ich automatisch schmunzeln, denn ich hatte eine sehr schöne Kindheit und viele unvergessliche Erinnerungen. Wobei ich auch zugeben muss, dass ich vieles vergessen habe und meine älteste Freundin mir manchmal Anekdoten erzählt, die ich so leider nicht mehr weiß (ich nenne sie daher liebevoll „mein Gedächtnis“).
Natürlich machen Erinnerungen an unsere Vergangenheit einen grossen Teil unserer Persönlichkeit aus. Als ich mir angeregt von meiner Tochter so meine Gedanken über meine eigene Kindheit machte, kam ich auf die Idee, mit ihr gemeinsam eine Zeitkapsel zu bauen. Kennt Ihr nicht? Eine Zeitkapsel fängt Erinnerungen ein und erhält sie für uns bis weit in die Zukunft. Erst vor Kurzem las ich über eine Zeitkapsel, die zum 1. Geburtstag eines Mädchens gemacht wurde und Glückwünsche und Fotos der Gratulanten enthielt. Zu ihrem 18. Geburtstag wurde diese Zeitkapsel dann als Geschenk zur Volljährigkeit überreicht und es war sehr tränenreich, da einige Personen bereits verstorben waren. Und bei der Durchsicht alter Bilder musste ich auch das ein oder andere Mal schlucken, da ich ebenfalls einige Verluste hinnehmen musste. Aber das ist der Lauf der Zeit und daher sind Erinnerungsstücke sehr wertvoll.
Als ich die Idee der Zeitkapsel meiner Tochter erklärte, hatte diese natürlich einige Ideen und Überlegungen. Sie stellte mir Fragen wie „Woher kommen denn unsere Erinnerungen?“ „Gehen unsere Erinnerungen weg?“ „Wie finden wir sie wieder?“ und so weiter. Gar nicht immer so einfach, da die richtigen Antworten parat zu haben. Wir haben also gemeinsam Fotos, Zeichnungen und Spielzeuge, die Louisa etwas bedeuten, gesammelt und in ein schönes, robustes Behältnis gelegt (wir haben eine Metalldose genommen). In die Zeitkapsel haben wir gemalte Bilder getan (Louisa ist gerade im Meerjungfrauenfieber), einige Antworten auf Fragen aufgeschrieben wie „Was ist mein Lieblingsgericht“, „Wer ist meine beste Freundin“ oder „Was ist mein Lieblingsbuch“?
Ein Glückstein, eine Kette und ein Herz verschwanden ebenfalls in der Zeitkapsel. Und natürlich Fotos von Louisa als Baby und von jetzt. Anschließend wurde die Zeitkapsel verschlossen und an einem geheimen Ort versteckt. Dann, in 10 Jahren (oder vielleicht auch schon in 5 ;)) soll die Zeitkapsel wieder gefunden und geöffnet werden, damit gemeinsam ein bisschen über das Leben, das wir „jetzt gerade “ führen, zurück gedacht werden kann.
Vielleicht habt Ihr ja auch Lust mit Euren Kindern eine Zeitkapsel zu basteln, vielleicht ja auch an Silvester? Es macht wirklich Spass, sich über das “Hier und Jetzt“ seine Gedanken zu machen und man kommt selber ins Grübeln und erinnert sich zurück. Wisst Ihr etwa noch, was Euch mit 8 Jahren etwas bedeutet hat, wer Eure damalige beste Freundin war oder was Euer Lieblingsgericht war? Probiert es aus.
Möchtet Ihr wissen, wo wir die Zeitkapsel versteckt haben? Wird natürlich nicht verraten, ist doch geheim 😉