Eine kurze Plauderei mit dem Kassierer im Supermarkt oder der Kollegin in der Kantine ist für die Wenigsten ein Problem. Was aber, wenn man plötzlich ganz fremden Menschen gegenüber steht? Oft fehlen dann die richtigen Worte. Dabei ist die lockere Konversation ein idealer Türöffner, um neue private oder berufliche Kontakte zu knüpfen.
Die gute Nachricht zuerst: Smalltalk kann man lernen, auch diejenigen, die meinen, dazu kein Talent zu haben. Denn letztlich entspricht Smalltalk ganz wesentlich der sozialen Natur des Menschen. Trotzdem: Manche haben Hemmungen unverkrampft auf andere zuzugehen und ein Gespräch anzufangen, besonders in Situationen, die neu sind oder vom Alltäglichen abweichen. Andere wiederum halten Smalltalk für oberflächliches Geplänkel, ohne Inhalt oder Aussage und hochgradig überflüssig. Dabei ist er oft ein idealer Einstieg in tiefere Gespräche.
Wie fange ich nur ein Gespräch an, ist die Frage, die sich Smalltalk-Anfänger immer wieder stellen. Besonders, wenn jemand schon häufiger in der Situation war, im entscheidenden Moment den Mund nicht aufbekommen zu haben, ist die Unsicherheit groß. Schuld daran ist der innere Kritiker, der im Kopf rum spukt und hartnäckig daran erinnert wann und wo man vermeintlich versagt hat. Sätze wie „was soll ich bloß sagen“, „wieso sollte der ausgerechnet mit mir reden“, „ich habe doch viel weniger Ahnung als sie“ verselbstständigen sich, beherrschen die Gedanken und lähmen.
Das ist unbegründet, denn Smalltalk ist keine PowerPoint-Präsentation vor der Geschäftsführung und auch kein Vortrag vor Kunden. Er wird als Dialog geführt, hat keine festgeschriebenen Inhalte und keine Dramaturgie. Hat man erst einen gemeinsamen Konsens gefunden, kann das Gespräch entspannt fließen. Auch kurze Pausen gehören zum Dialog und sind kein Grund zur Panik. Sollte jemandem partout nichts mehr einfallen, können Fragen aus der Bredouille helfen. Entweder als Brücke zu bereits Gesagtem („Sie erwähnten gerade, dass…“) oder zu etwas Verwandtem wie: „Wenn Sie vegane Ernährung interessiert, kann ich Ihnen ein neues Kochbuch empfehlen.“
Ist die Konversation tatsächlich am Ende, merken das in der Regel beide. Trifft man jedoch auf eine Quasselstrippe, können ein strenger Blick auf die Uhr oder ein Räuspern helfen. Und letztlich gilt auch im Smalltalk die alte Regel: Übung macht den Meister.