Kinder sind Bewegungswunder. Nicht nur sind sie gelenkig und flink, sie haben auch eine unglaubliche Energie. Die Lust an der Bewegung ist für sie das Natürlichste der Welt und sie scheinen niemals müde zu werden beim Springen, Laufen, Rennen, Klettern, Tanzen und Purzelbäume schlagen. Und wir, die Erwachsenen, die Eltern, wir können manchmal kaum Schritt halten und sind dennoch fasziniert von dem Elan und der Begeisterung unserer Kinder, wenn sie so richtig in Fahrt sind.
Im Winter ist es manchmal gar nicht so einfach, die Bewegungsfreude und die Lust auf’s sich Auspowern der Kinder gut zu beantworten, aber im Sommer gibt es wahnsinnig viele Möglichkeiten. Sogar wenn man als Familie mitten in der Stadt lebt wie wir, gibt es so einiges, das man den Kindern anbieten kann. Wir haben da so unsere Favoriten für Sport im Park mit den Kindern, und während wir so langweilige Elternsachen machen wie Joggen, ein bisschen Zirkeltraining oder Stretching, finden die Kinder mit einfachen Mitteln ihre ganz eigene spielerische Beschäftigung. Ist das Sport? Ja! Empfinden die Kinder das als lästige Anstrengung und aufgezwungene Beschäftigung? Nein. Für meine Kinder ist all das ein Spiel, bei dem sie ihre Bewegungslust ausleben und ihre Energie ableiten können. Und jedes Kind findet etwas, das zu seinen Bedürfnissen passt.
Für meinen Sohn ist es vor allem alles, was mit einem Ball zu tun hat. Fußballspielen ist die eine Sache, Geschicklichkeitstraining mit dem Ball macht ihm aber genauso viel Spaß. Mit seinen Freunden veranstaltet er so eine Art Dreibeinlauf mit dem Ball, sie lupfen über ein Seil, dribbeln um Hindernisse, üben werfen, schießen und abrollen mit dem Ball. Hinterher sehen sie aus wie die Schweine, aber sie sind ausgepowert und glücklich.
Meine kleine Tochter liebt alles, bei dem sie sich tänzerisch bewegen und kreativ werden kann. Das Flatterband ist ihr Liebstes und sie erfindet ständig neue Bewegungen, Tänze und ganze Choreographien. Außerdem nimmt sie auf die Ausflüge in den Park gerne ihren Hulahoop-Reifen und ihr Springseil mit – und eine Freundin, mit der sie all das gemeinsam ausprobieren kann. Sehr beliebt ist auch Gummitwist. Das taugt nicht nur zum Auspowern sondern lässt sich zur Not auch als Zügel beim Pferdchenspielen verwenden, wenn die Lust zum Hüpfen vergehen sollte.
Tatsächlich beneide ich meine Kinder oft um diese Fähigkeit, aus jeder Bewegung den puren Genuss zu ziehen. Viel zu träge sind wir als Erwachsene geworden, dabei waren wir als Kinder mal genauso. Wenn ich sehe, wie sie unermüdlich umherflitzen, mit dem Ball spielen, übers Seil hüpfen, überall hinaufklettern und nie, nie, nie genug bekommen vom Fahrrad-, Skateboard- und Inlineskates fahren, vom Toben und Klettern und um die Reckstange auf dem Spielplatz rollen, dann wünsche ich mir diese Leichtigkeit zurück. So sehr sollten wir alle die Bewegung genießen und nicht den Sport als etwas Lästiges betrachten, das wir nur für unsere Gesundheit tun und nicht für die Freude am Tun.