Vor kurzem hatten wir einen Freund meiner Tochter eingeladen, der äußerst redselig war. Das bedeutete, dass er eigentlich die ganze Zeit gequatscht hat, mit mir, mit ihr und 1.000 Fragen gestellt hat. Das war zum einen sehr informativ für mich, da meine beiden Kinder nicht wirklich viel erzählen und ich ihnen alle Informationen aus der Nase ziehen muss, aber nach einiger Zeit muss ich zugeben, war es dann auch etwas nervig und anstrengend, so eine kleine Quasselstrippe zu Besuch zu haben.
Ehrlich gesagt gehöre ich zu der Sorte von Mutter die jeden Tag ihr Kinder fragen: „Wie war es in der Schule bzw. Kindergarten, was habt ihr so gemacht?“ Klaro bin ich neugierig. Aber meine Kinder erzählen eigentlich so gut wie gar nichts, zumindest wenn sie keine Lust dazu haben, was oft der Fall ist.Manche Kinder erzählen einfach nicht so gerne oder möchten erst mal etwas für sich behalten. Laut Psychologen ist es überhaupt nicht schlimm, wenn das Kind zu Hause nichts erzählt, es muss überhaupt gar nichts dahinter stecken. Denn auf dem wichtigen Schritt zur Selbstständigkeit und zur Selbstfindung ist es manchmal ganz normal, dass Kinder Dinge für sich behalten.
Ich finde Eltern sollten da auch wirklich auf ihr Bauchgefühl hören. Habt ihr den Eindruck dass euer Kind zufrieden und glücklich ist? Dann gibt es normalerweise keinen Grund zur Sorge. Klagt es allerdings plötzlich über Bauch- oder Kopfweh und möchte nicht mehr zur Schule bzw. in den Kindergarten gehen, dann sollte man hellhörig werden. Am besten ist hier ein Gespräch mit den Lehrern oder Erziehern, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Ich habe einige kleine Tipps, wie ich aus meinen Kindern ein paar Informationen heraus bekomme:– Andere Kinder einladen (siehe Anfang). Am besten kleine Plaudertaschen, denn dann fängt auch meistens das eigene Kind an zu erzählen!– Wenn das Kind einmal etwas erzählt, auch wenn es gerade nicht so günstig ist, dann auf jeden Fall unbedingt zu hören. Wir alle kennen die Situationen, wo es total ungünstig ist, das Kind einem etwas erzählen möchte und man es dann abwürgt oder unterbricht. Nehmt Euch Zeit!– Ich erzähle gerne von meinem eigenen Tag und dann tritt man ganz oft automatisch in Dialog mit seinen eigenen Kindern. Denn wenn man selber etwas erzählt, dann öffnen sich oftmals auch die Kinder.– Nicht immer die gleichen Standard-Fragen stellen, auch etwas konkreter werden. Zeigt Fantasie!
Und sind wir doch einmal ehrlich: wir haben auch nicht immer Lust zu plaudern und zu quasseln. Nach einem anstrengenden Tag sind wir manchmal auch etwas maulfaul. Und so ergeht es unseren Kindern bestimmt auch ab und an!