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Katharina Martin
Lesedauer 4 Min
31. Januar 2018

TV- und Handyregeln zur Mediennutzung für Kinder

Wer Kinder hat, weiß: sobald sie in ein gewisses Alter kommen, kennen und erkennen sie in jeder passenden und unpassenden Situation, wenn es potentiell was zu „glotzen“ gibt. Ich kann zumindest für meine drei Kinder berichten, dass sie sich darin sehr gleichen. Es gibt keins meiner Kinder, das weniger davon angezogen wäre, als die anderen. Sobald ein Handy oder Tablet verfügbar ist, sobald sie Netflix oder auch ein normales TV-Gerät wittern, fangen sie an, nach Spielzeit oder eher „Bildschirmzeit“ zu fragen, wie das bei uns heißt.

Spätestens dann müssen wir Eltern uns aufstellen, wenn wir nicht den Rest unseres Lebens mit zermürbenden Diskussionen verbringen wollen. Diskussionen warum die Kids jetzt nicht zocken dürfen, warum die Fernsehzeit schon vorbei ist oder wie „unfair“ es doch ist, dass Freundin X oder Kumpel Y viiiiel länger schauen dürfen als sie selbst. Wir brauchen einen festen Rahmen, in dem wir uns bewegen und auf den wir uns beziehen können. Und auch unsere Kinder brauchen sie:

Regeln zur Mediennutzung

Für uns gibt es da ein paar ganz einfache, die aber immer Gültigkeit haben und die auch deshalb so gut funktionieren. Sie sind verlässlich, für uns Eltern und für die Kinder.

1. Die Medienzeit wird dem Alter angepasst

Im Klartext heißt das, dass wir die Bildschirmzeit jedes Kindes entsprechend seinem Alter festlegen und natürlich auch immer wieder anpassen. Die Kleinen durften beispielsweise im Vorschulalter 20 Minuten am Tag etwas am Bildschirm konsumieren. Sie konnten eine Folge einer Serie schauen oder etwas am Tablet spielen oder ihre Zeit aufteilen. Mit Eintritt in die Schule wurde die Zeit auf 30 Minuten hochgesetzt, inzwischen sind sie bei 40 Minuten. Die Große hat unter der Woche 1,5 Stunden, am Wochenende 2 Stunden.

Ausnahme von der Regel: wenn wir am Wochenende alle gemeinsam ins Kino gehen oder zu Hause einen Film schauen.

2. Mobile Endgeräte werden nur im Wohnzimmer benutzt

Es kommt für unsere Kinder nicht in Frage, dass sie Tablets oder Handys mit in ihre Zimmer nehmen und dort unkontrolliert Spiele, Apps, Videos etc. konsumieren. Wenn sie ihre Bildschirmzeit nutzen, sind sie bei uns im Wohnzimmer und bleiben auf diese Weise ein bisschen „an der Leine“. Ich kann nicht garantieren, was sie tatsächlich machen, wenn sie nicht in meinem Einflussbereich sind und der Sog des Netzes ist einfach zu stark. Das wissen wir als Erwachsene selbst. Für die Große gilt: das Handy „schläft“ unten. Selbst wenn sie zum Telefonieren in ihr Zimmer geht, was sie selbstverständlich tun darf, wird das Handy am Abend unten an den Strom gehangen und bleibt über Nacht auch dort.

3. App Store und Play Store sind mit Passwort gesperrt

Keins meiner Kinder, auch der Teenager nicht, weiß das Passwort für den App Store bzw. der Google Play Store. Auf diese Weise regulieren wir, welche Apps und Spiele die Kinder nutzen und sie müssen jeden Wunsch nach einer neuen App o.ä. mit uns absprechen. Unkontrollierten Zugang gibt es nicht.

Das heißt auf der anderen Seite für uns Eltern aber auch, dass wir uns mit den Wünschen unserer Kinder aktiv auseinandersetzen müssen. Wir sehen, womit sie sich beschäftigen, wir diskutieren mit ihnen den Sinn und Unsinn ihrer Wünsche und begleiten sie, wenn wir tatsächlich neue Apps für sie freigeben. Auf diese Weise wissen wir als Eltern auch immer recht genau, was gerade bei ihnen los ist.

4. Bei Fernsehprogramm, Spielen und Apps werden Altervorgaben beachtet

Es gibt nicht umsonst die FSK, sowohl für Spiele als auch für Filme und Serien. Für uns und auch für die Kinder ist das eine wichtige Größe zur Orientierung, an die wir uns weitestgehend auch halten. Ganze Komitees beschäftigen sich damit, ob die entsprechenden Inhalte für Kinder geeignet sind und wenn ja, für welches Alter. Für uns ist das ein geeigneter Maßstab zur Einsortierung der Inhalte und um zu entscheiden, ob die Kinder bestimmte Apps, Spiele und Filme/Serien konsumieren dürfen oder nicht.

5. Social Media gibt es erst für Teenies

Social Media ist das, was uns als Eltern am meisten Bauchschmerzen bereitet und was wir dementsprechend streng regulieren und auch teilweise überwachen. Für die Kleinen gibt es das gar nicht, obwohl sie gerne beispielsweise Snapchat nutzen würden, weil sie die Filter etc. so lustig finden. Für die Teenies gestatten wir die Nutzung bestimmter Kanäle. Hierbei besprechen wir aber regelmäßig, was sie selbst dort teilt und mit wem sie sich verbindet.

Für Social Media haben wir über die normalen Regeln zur Mediennutzung hinaus noch zusätzliche Regeln aufgestellt, wie beispielsweise, dass sich das Kind nur mit Menschen verbinden darf, die es auch im echten Leben kennt und dass keine Bilder mit kompromittierenden Inhalten geteilt werden, wie z.B. Bikinifotos oder irgendwelche Party“exzesse“.

Mit diesen fünf Grundregeln kommen wir bisher ganz gut klar und hoffen, dass wir aufmerksam und up-to-date genug sind, um die Entwicklung unserer Kinder auch in diesem Bereich gut zu begleiten.

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