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Katharina Martin
4 min. Lesedauer
31. Januar 2018

Weihnachten zu Hause. Warum Innehalten mit der Familie so gut tut.

Weihnachten, eins meiner Lieblingsfeste im Jahr. Ich liebe das Plätzchenbacken im Vorfeld und ja, ich backe gerne viele verschiedene Sorten, auch wenn mir das ein gewisses Stresspegel verursacht. Ich liebe es auch, für alle meine Liebsten Geschenke zu besorgen und sie liebevoll zu verpacken, Weihnachtskarten zu schreiben, dazu kitschige Musik anzuhören oder die immer gleichen saisonalen Filme anzuschauen: „Love, actually“. Oder „Betty und ihre Schwestern“. Und natürlich „Der Kleine Lord“. All das gehört für mich zu Weihnachten dazu, ebenso wie die Besuche des Weihnachtsbasars in der Schule, diverser weihnachtlicher Benefizkonzerte und Gottesdienste, in denen die Kinder selbst gezogene Kerzen zugunsten von Charityprojekten der Gemeinde verkaufen.

Kurz, die Vorweihnachtszeit ist geschäftig und voller Termine, sie verursacht eine trubelige Geschäftigkeit, die mich ab und zu durchaus aus der Puste bringt, die mir aber auch Spaß macht und meine Vorfreude auf Weihnachten steigert. Es ist verrückt, aber all diese Dinge bringen mich tatsächlich in Weihnachtsstimmung. Es sind die Rituale, die wiederkehrenden Tätigkeiten, die sich bis zum 24.12. immer weiter steigern bis…. endlich Weihnachten ist. Und dann?

So sehr ich das Trubelige im Vorfeld liebe und wir als Familie gemeinsam allerhand vorweihnachtliche Verpflichtungen absolvieren, so unbändig freue ich mich auf Weihnachten, denn dann – hat das alles mit einem Schlag ein Ende. Der Höhepunkt all dieser Vorbereitungen ist der Moment, in dem ich am 24.12. um 15:30 mit meinen feingemachten Kindern und meinem Mann in unserer Kirche in der Bank sitze, Oh du fröhliche singe und dabei die Rührungstränen bei den hohen Tönen wegblinzeln muss. Denn dann kommt die Stille.

In der Kirche fängt es an, mit den festlich gekleideten Menschen, die sich dort treffen und sich sammeln an diesem für Christen so wichtigen Tag. Hier gibt es die erste stillen Momente, ein bisschen innere Einkehr – der Auftakt zu meinem Weihnachten. Denn so sehr wir im Vorfeld gewirbelt haben, jetzt ist die Zeit gekommen, sich im Kleinen und ganz intensiv einander zuzuwenden. Wir gehen nach dem Gottesdienst nach Hause und zünden Kerzen an, wir trinken heißen Kakao und Kaffee und essen von den Weihnachtsplätzchen, die Kinder lesen die Weihnachtsgeschichte aus der Kinderbibel vor und bewundern wie jedes Jahr die Krippe, wir beschenken uns.

Jetzt sind nur noch wir da, wir und unser Weihnachtsfest. Ich kenne fast keinen anderen Zeitpunkt im Jahr, zu dem wir als Familie so exklusiv und konzentriert zusammen sind. Wir konzentrieren uns ganz aufeinander und außer einem späten Telefonat mit den (Groß-)Eltern und Geschwistern gibt es nichts, was uns heute hier ablenken könnte. Auch der nächste Tag ist dieser Stimmung gewidmet: dem uneingeschränkten und aufmerksamen Zusammensein. Keine Termine, keine Einladungen irgendwohin, nur wir Fünf hier in unserem Weihnachtskokon, in dem wir einfach nur – zusammen sind.

Wir tanken auf in diesen Tagen. Wir reden viel miteinander, wir freuen uns aneinander. Wir schlafen lange und trinken zusammen Kakao und Kaffee im großen Bett. Wir lesen uns gegenseitig aus unseren neuen Büchern vor und spielen eins der neuen Spiele zusammen. Wir bleiben am 25.12. laaaange im Schlafanzug und machen uns ein ganz gemütliches spätes Frühstück zusammen. Wir tun die Dinge, zu denen wir im Alltag oft nicht kommen, denn bei fünf Personen hat meistens mindestens einer auch samstags oder sonntags „Termine“. Umso mehr genießen wir in den Weihnachtstagen diese familiäre Auszeit.

Wir tanken auf, das spüren wir alle. Alle entspannen sich ein bisschen, erholen sich, wenden sich bewusster einander zu. Und nach ein, zwei Tagen wird der Kreis wieder ein bisschen geöffnet: die Großeltern kommen am 2. Feiertag zum Essen, aber erst gegen Abend. Am 27. Dezember gehen wir vielleicht mal zusammen spazieren oder zum Eislaufen, aber bereit für echte Außenkontakte mit Menschen, die uns fordern, sind wir erst wieder ab dem 28. oder 29. Dezember. Zu Silvester sind die Batterien wieder aufgefüllt und wir laden viele Menschen zum Feiern ein oder gehen selbst irgendwo hin, wo’s eine gute Party gibt. Bis dahin bleiben wir für uns, genießen und sind einfach – da.

Das ist Weihnachten für uns und darum heißt es das „Fest der Familie.“ Mit aufgefüllten Batterien geht’s dann umso leichter ins neue Jahr.