home icon
Katharina Martin
Lesedauer 3 Min
31. Januar 2018

Zeit zu zweit: Eltern werden und Paar bleiben.

Heute morgen wachte ich davon auf, dass mein kleiner Neffe an meinem Bett stand und meine nackten Zehen kitzelte. Dazu machte er lustige Blubbergeräusche und sagte was wie „killekillekille“. Das war wahnsinnig süß und eine wirklich schöne Art aufzuwachen, zumal meine Schwester, die Mama dieses niedlichen kleinen Weckers, ihn dann gleich wieder mitnahm und ich in Ruhe wachwerden und aufstehen konnte. Denn das kleine Männchen an meinem Bett ist nur zu Besuch und fährt bald wieder nach Hause.

Als ich kurze Zeit später unter der Dusche stand, ging mir dazu allerhand durch den Kopf. Wie lange ich nicht mehr ausgeschlafen hatte zum Beispiel (wahrscheinlich so ziemlich genau 13einhalb Jahre, so alt ist meine große Tochter). Wie lange ich keine Mahlzeit mehr zeitungslesend verbracht hatte oder ungestört ein Buch im Bett gelesen habe. Und auch, wie lange es her ist, dass mein Mann und ich diese Art Leben geführt haben: als Paar, das am Wochenende ausschlief, den ersten Kaffee im Bett genießen konnte und sich dabei die Sonntagszeitung teilte. Als Paar, das danach zum Brunch mit Freunden verabredet war und über den Flohmarkt spazierte, bevor es spontan ins Kino ging…. als kinderloses Paar.

Alltag als Eltern

Wir haben drei Kinder und sind die glücklichsten Eltern der Welt. Aber wie viel Zeit bleibt uns als Paar eigentlich wirklich? Wir arbeiten beide und wenn wir nach Hause kommen sind da die Kinder und ihre unzähligen Belange. Das fängt bei Hausaufgabenkontrolle an, geht über Nachmittagsaktivitäten und klassische Erziehungszhemen bis zur Zubereitung von Mahlzeiten und Gutenachtgeschichten. Bis die Kinder im Bett sind, sind wir platt und dann ist noch nicht die Wäsche gefaltet, die Küche aufgeräumt, das Frühstück für den nächsten Tag vorbereitet. Viel Zeit für uns bleibt da nicht, geschweige denn für Kaffee im Bett, Zeitunglesen und Flohmarktbesuche.

Wie schafft man es aber, dass man noch dieses Gefühlt fürs Paarsein behält zwischen all dem Familienchaos? Nicht, dass das nicht schön wäre, im Gegenteil. Aber wenn man sich als Paar aus den Augen verliert, steht man möglicherweise irgendwann voreinander und da ist – nichts mehr.

Zeit zu zweit planen

Wir haben deshalb vor Jahren damit angefangen, unsere Paarbeziehung ein bisschen planvoller anzugehen. Wenn kein Raum mehr für spontane Kinobesuche mehr ist, weil die Kinder ja nun mal immer da sind, dann müssen die Kinobesuche eben eingeplant werden. Dasselbe gilt für das Essen im Restaurant zu zweit, den Flohmarktspaziergang oder sogar mal ein Wochenende nur als Paar. Für dieses Zeit zu zweit nehmen wir uns bewusst den Raum, planen Großeltern oder Babysitter für die Kinder ein und machen ausführlich das, was wir als Paar genießen möchten, ohne dabei ständig von den Kindern gestört zu werden.

paar-lifestyle-familie-paarzeit-zeit-zu-zweit-couple-trendblog-date

Diese Datenights stehen bei uns tatsächlich fest im Kalender und sofern keiner krank wird, sind sie uns heilig. Besonders schön ist tatsächlich auch die Vorfreude auf diese kostbaren Stunden als Paar. Und nach einem Wochenende zu zweit freuen wir uns auch wieder von Herzen auf die Störenfriede unseres Paarseins: unsere Kinder.