Schnürsenkel binden:Schnürtechniken für deinen Style
Das richtige Paar Schuhe gehört zu jedem guten Outfit dazu. Aber gutes Styling reicht noch weiter – und zwar bis in die Spitzen deiner Schnürsenkel. Auf langweilige Schnürungen haben wir gar keine Lust, und darum zeigen wir dir in diesem Beitrag kreative sowie praktische Beispiele, wie du deine Schnürsenkel binden kannst.
Schnürsenkel einfädeln – Auf die Länge und Ösen achten
Bevor du dich an das Binden cooler Muster machst, solltest du zuerst prüfen, wie lang deine Schnürsenkel sind bzw. wie viele Ösen deine Schuhe haben. Deine aktuellen Schnürsenkel passen offensichtlich zu deinen Schuhen, wenn du aber zum Beispiel neue und bunte Schnürsenkel in deinen Style einbinden willst, dann ist die richtige Länge wichtig.
Die Anzahl der Ösenpaare deiner Schuhe ist eine wertvolle Orientierungshilfe – ebenso wie die Frage, ob du schmale oder sogar weite Schuhe trägst. Sneaker haben in der Regel eine Standard-Weite, während etwa Wanderstiefel meist weiter ausfallen und somit pro Ösenpaar längere Schnürsenkel brauchen.
Ein Beispiel: Bei einem Schuh mit 6 Ösenpaaren (12 Löchern) solltest du bei einer normalen Breite Schnürsenkel mit mindestens 110-120 cm Länge kaufen. Bei weiten Schuhen sind wir bei identisch vielen Ösenpaaren bereits bei 130-140 cm Länge.
Die einfachste Lösung an dieser Stelle: Entferne deine jetzigen Schnürsenkel aus dem Schuh und miss deren Länge. Und wenn du gerade dabei bist, kannst du auch direkt einmal deine Sneaker reinigen – deine Schnürsenkel-Muster wirken nur dann richtig cool, wenn deine Schuhe auch gut aussehen.
Schnürsenkel binden – Coole Muster und Anleitungen
Solltest du dich noch nicht mit den verschiedenen Mustern von Schnürsenkeln auskennen, können wir dir versprechen, dass du von der Vielfalt der Schnürungen überrascht sein wirst. Hier ist wirklich eine Menge mit dabei – von intuitiv bis experimentell.
Keine Sorge: Wir nehmen dich an die Hand… beziehungsweise an die Schleife. Coole Schnürsenkel binden sich nicht von alleine und darum findest du hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für jede Schnürung.
1. Die Kreuzschnürung
Wir beginnen mit dem Klassiker: Der Kreuzschnürung. Wenn du deine Schnürsenkel so bindest, machst du nie etwas falsch – aber du nutzt auch nie das volle Potenzial deiner Schuhe aus.
Fädle die Schnürsenkel in den untersten Ösen ein und führe sie von außen nach innen in den Schuh hinein
Lege das rechte Ende schräg über den Schuh und führe den Schnürsenkel durch die nächste freie Öse auf der linken Seite.
Wiederhole diesen Schritt mit dem linken Ende zur nächsten Öse auf der rechten Seite. Die beiden Enden der Schnürsenkel bilden dabei jeweils ein Kreuz.
Nun kannst du deine Schnürsenkel weiter einfädeln, indem du diese Schritte immer wiederholst, bis du an den obersten Ösen deiner Schuhe angelangt bist.
Nun ziehst du deine Schnürsenkel fest, bindest eine Schleife und fertig.
Ideal für: Alle Arten von Schuhen und alle Basic-Stile
2. Gerade Schnürung
Wenn du beim Schnürsenkel binden ein Muster suchst, das sehr aufgeräumt und „clean“ wirkt, solltest du es mal mit der geraden Schnürung probieren. Hier verlaufen am Ende alle Bänder parallel zueinander.
Fädle die Schnürsenkel in den untersten Ösen von außen nach innen ein.
Nimm eines der beiden Enden und führe es von innen durch die nächste freie Öse auf derselben Seite.
Lege das Ende dann über den Schuh und führe es dort durch die gegenüberliegende Öse.
Wiederhole diese Schritte mit dem anderen Ende des Schnürsenkels, aber überspringe die erste Öse und gehe direkt zur nächsten über.
Im Wechsel wird nun immer eine Öse übersprungen und dann das Ende parallel über den Schuh durch die gegenüberliegende Öse gefädelt.
Bist du an den obersten Ösen angekommen, ziehst du alles nochmal nach und bindest zum Abschluss eine Schleife.
Ideal für: Cleane Optik, für Business-Schuhe und Laufschuhe, auch für breite Füße
3. Die Sägezahnschnürung
Diese Schnürung hat etwas Extravagantes und ist bewusst nicht geradlinig, sondern locker-lässig – ideal für alle, denen die gerade Schnürung zu „brav“ ist. Wenn du auf einen asymmetrischen Look aus bist, solltest du diese Variante definitiv einmal ausprobieren.
Fädle die Schnürsenkel in den untersten Ösen von außen nach innen ein.
Nimm eines der beiden Enden und führe es von innen durch die nächste freie Öse auf derselben Seite.
Lege das Ende dann über den Schuh und führe es dort durch die gegenüberliegende Öse.
Das andere Ende spannst du diagonal auf die andere Seite des Schuhs, wobei du die bereits belegte Öse überspringst.
Dieses Ende führst du von innen nach außen durch die Öse und spannst es dann über den Schuh, um es wieder durch die gegenüberliegende Öse zu führen.
Diese Schritte wiederholst du nun, bis du an den obersten Ösen angekommen bist – nun hast du in der Schnürung vorne gerade Bahnen und dahinter diagonale Bahnen.
Ideal für: lässige Sneaker-Looks, Freunde verspielter Akzente
4. Die Rautenschnürung / Gitterschnürung
Schnürsenkel binden für Fortgeschrittene – dieses Muster ist nichts für Anfänger, dafür aber perfekt für Gitternetz-Enthusiasten und Rauten-Rebellen. So oder so sticht dieses Schnürsenkel-Muster unter Garantie aus der Masse heraus.
Fädle die Schnürsenkel in den untersten Ösen von innen nach außen ein.
Führe jetzt ein Ende diagonal in die vierte Öse (von unten) auf der gegenüberliegenden Seite ein. Es bleiben also zwei Ösen unterhalb frei.
Wiederhole diesen Schritt auf der anderen Seite.
Fädle dann beide Enden von innen nach außen in die nächste Öse der jeweiligen Seite ein.
Mach von da wieder den „Schritt zurück“ – führe den Schnürsenkel nun zurück auf die Ursprungsseite und in die zweite Öse (von unten) ein.
Wiederhole diesen Schritt auf der anderen Seite.
Nun fädelst du wieder beide Enden von innen nach außen durch die dritte Öse (von unten) auf der jeweiligen Seite.
Abschließend führst du beide Enden der Schnürsenkel zur obersten Öse und dort von innen nach außen.
Das Finale: Schnürsenkel zur Schleife binden und dich an einer coolen Rauten-Optik erfreuen.
Ideal für: Schuhe mit sechs Ösen je Seite, eine gleichmäßige Druckverteilung am Fuß als Mittel gegen schmerzhafte Druckstellen
5. Die Spinnennetzschnürung
Ist diese Technik für Anfänger? Nein. Sieht sie richtig stylisch aus? Absolut. Lege deine Angst vor Spinnen ab, denn aus deinen Schnürsenkeln binden – bzw. weben – wir uns mit der Spinnennetzschnürung jetzt ein eigenes Netz.
Führe die Schnürsenkel deiner Schuhe von innen nach außen durch die vorletzten Ösen.
Jetzt fädelst du beide Enden durch die untersten Ösen – von außen nach innen.
Anschließend überkreuzt du beide Enden und führst sie diagonal zur gegenüberliegenden Seite, wo du sie durch die drittletzte Öse einfädelst.
Mit beiden Enden der Schnürsenkel gehst du nun wieder eine Öse tiefer, wobei du jedoch die Schnürsenkel um die nun dort bestehende Schlaufe herumführst.
Nun spannst du beide Enden erneut über Kreuz nach oben in die nächsten freien Ösen und wiederholst das Muster, bis du ganz oben angekommen bist.
Ideal für: Schuhe mit besonders vielen Ösen, einen enorm sicheren Halt und alle, die mit hoher Schnürkunst angeben wollen
6. Die Leiterschnürung
Suchst du eine coole Schnürtechnik für Stiefel und hohe Schuhe, dann ist die Leiterschnürung ideal dafür geeignet. Hier bilden deine Schnürsenkel am Ende – wie sollte es auch anders sein – optisch eine Leiter. Keine Karriereleiter, aber es ist ein erster Schritt.
Fädle die Schnürsenkel von innen nach außen durch die untersten Ösen.
Ziehe beide Enden nach oben und führe sie durch die nächste Öse auf der jeweiligen Seite.
Anschließend kreuzt du die beiden Enden der Schnürsenkel und führst diese unterhalb der gegenüberliegenden Schnürung durch bis hoch zur nächsten Öse.
Von hier an kannst du weiterhin die Schnürsenkel so binden, bis du mit dem Muster oben angelangt bist.
Einmal alles festziehen, Schleife setzen und fertig ist die Leiterschnürung.
Ideal für: Füße mit hohem Spann, Stiefel insgesamt
7. Loopback-Schnürung
Interessierst du dich für eine verspielte Möglichkeit, deine Schnürsenkel zu binden? Dann ab in den Loop mit dir! Das Beste an dieser Schnürung: Je mehr Ösen deine Sneaker oder Stiefel haben, desto mehr Spaß hast du mit diesem Muster.
Führe die Schnürsenkel für dieses Muster von innen nach außen durch die untersten Ösen.
Spanne danach beide Enden diagonal in Richtung der nächsten Öse auf der gegenüberliegenden Seite.
Der Clou: Auf „halber Strecke“ legst du beide Enden umeinander (der Loop) und führst sie wieder auf ihre ursprüngliche Seite zurück.
Hier führst du die Enden wieder von innen nach außen durch die Öse. Anschließend wiederholst du das Muster – diagonal legen, in den Loop und wieder zurück.
Bei dieser Schnürtechnik bleibt jede „Hälfte“ deiner Schnürsenkel auf ihrer eigenen Seite. Sie treffen nur in der Mitte für den Loop zusammen.
Abschließend alles festziehen, Schleife oder Knoten rein und schon sitzt alles straff.
Ideal für: sehr festen Halt des Schuhs bei gleichzeitig geringem Druck auf den Fußrücken, besonders cool mit bunten Schnürsenkeln
8. Versteckte Schnürung
Die versteckte Schnürung ist die Schnürtechnik der Wahl für alle Minimalisten – minimaler Aufwand, maximal lässig in der Optik. Aber: Von dieser Technik solltest du dir keinen festen Halt erwarten. Und du solltest hierfür bevorzugt kurze Schnürsenkel verwenden.
Führe die Schnürsenkel von außen nach innen durch die untersten Ösen der Schuhe.
Fädle die beiden Enden immer abwechselnd durch die Ösen ihrer jeweiligen Seiten.
Die Enden der Schnürsenkel kreuzen sich zu keinem Zeitpunkt.
Bist du oben angekommen, verknotest du die beiden Enden unter der Schuhlasche. So kannst du deine Schnürsenkel binden, ohne dass sie wirklich ins Auge fallen.
Ideal für: sehr lässige Sneaker-Looks, sehr unauffällige Styles
Schnürsenkel binden leicht gemacht – Bonus-Tipps
Jetzt kennst du eine Menge spannender Muster und Schnürtechniken für deine Schuhe. Damit auf den letzten Metern jetzt nichts mehr schiefläuft, hier noch ein paar abschließende Ratschläge für dein Styling:
Auf den Anlass achten: Je offizieller der Anlass, desto schlichter sollten deine Schuhe gebunden sein. Gleichzeitig solltest du bei formellen Anlässen auch auf bunte Schnürsenkel verzichten.
Schnürsenkel waschen: Du kannst nicht nur viele Schuhe in der Waschmaschine waschen, sondern häufig auch deine Schnürsenkel. Wasche diese aber immer separat und in einem Wäschesack. Und: Leder darf nicht in die Maschine!
Gleiche Druckverteilung: Achte beim Schnürsenkel binden immer darauf, dass beide Enden gleich lang sind. Ansonsten kann es nachher beim Verknoten zu einer ungleichen Druckverteilung und schmerzhaften Druckstellen kommen.
Schnürsenkel zu lang: Fallen deine Schnürsenkel zu lang aus, kannst du meist schon mit einer Doppelschleife Abhilfe schaffen. Alternativ kürzt du einfach die Länge mit einer Schere und bindest die Enden mit etwas Klebeband ab. Manche Modelle sind auch so konzipiert, dass du sie ganz individuell kürzen kannst.
Weg von der Schleife: Das Zubinden der Schnürsenkel ist dir zu Oldschool? Heute gibt es schon viele Schnellschnür-Systeme für Schnürsenkel, mit denen diese einfach nur noch festgezogen werden.
Starke Looks und praktische Tipps – jetzt kann dich nichts mehr aufhalten. Mach dich ans Kombinieren und probiere aus, welche Schnürung zu dir und deinen Schuhen passt.
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