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Isabel Moss
Lesedauer 6 Min
13. Oktober 2025

Zwischen Croissant und Catwalk: die Paris Fashion Week

Paris Fashion Week – ein Schlagwort, das jede Menge Fashion-Highlights mit sich bringt. Und während die Kollektionen für die Frühjahr-Sommer-Saison 2026 gerade vorgestellt wurden, gibt es so einiges, was wir auch abseits der Trends spannend finden…

Models auf dem Laufsteg in modernen Outfits
© SAVIKO/Gamma-Rapho via Getty Images

Paris Fashion Week: Couture, Chaos und Celebrity-Momente

Paris war in diesen Tagen wieder das, was es am besten kann: der vibrierende Mittelpunkt der Modewelt. Fashionistas, Celebrities, Models und Designer verwandelten die Stadt in den Wochen der Pariser Fashion Week in ein einziges Laufsteg-Universum – von verregneten Boulevards bis zu golden beleuchteten Showlocations.

Überall klickten Kameras, überall raschelte Stoff. Und während auf TikTok die Streetstyles analysiert wurden, inszenierten die großen Häuser ihre Visionen einer neuen Mode-Ära – mutiger, weicher, emotionaler.

Hot Takes aus Paris – was auf dem Laufsteg (und daneben) wirklich passierte

Als Pierpaolo Piccioli seine erste Kollektion als Creative Director von Balenciaga präsentierte, war klar: das ist kein bloßer Wechsel auf dem Papier. Seine Show The Heartbeat verschmolz Haute Couture mit Alltagsstücken, Lederakzente mit organischen Drapierungen, helle Farben mit tiefem Schwarz.

Und die Location? Die war kein Zufall! Die altehrwürdigen Räume von Balenciaga in Paris, mit Geschichte und Gravitas. Das passte wie ein Versprechen, das nicht einfach so weggeschoben, sondern neu gedacht wird.

Models auf dem Laufsteg mit der Fashion Week Kollektion von Balenciaga unter Pierpaolo Piccioli
© Victor VIRGILE/Gamma-Rapho via Getty Images

Bei Chanel zeigte Matthieu Blazy seinen Stil – nicht als Remake, sondern als Neuinterpretation. Die Bühne erinnerte an eine Umlaufbahn, der Saturn schwebte im Hintergrund, klassische Chanel-Elemente wie Kamelien, Steppungen oder das 2.55-Muster wurden fragmentarisch, aber klar referenziert. Blazy sagt nicht „Ich mache neu“ – er sagt: „Ich trage das Design weiter, aber mit Blick nach vorne.“

Es war auch eine Woche des Erbes. Bei der Vivienne Westwood-Show führte Andreas Kronthaler das Vermächtnis weiter – mit Symbolen, mit Dekonstruktion, mit Sinnlichkeit. Spinnennetze, Sonnenblumen, Leopardenmuster – alles wirkte wie ein Bruch mit dem Gewöhnlichen, wie eine Erinnerung daran, dass Mode auch provozieren darf. Absolutes Highlight als Final auf dem Laufsteg: Heidi Klum.

Heidi Klum auf dem Laufsteg in weißem Outfit
© Peter White/Getty Images

Bei Givenchy setzte Charlize Theron ein Statement: anmutig, kühn – ihr Oberteil war eine Drapage aus Juwelen, getragen über Schwarz, unter dem oversized Blazer. Jede Pose ein bewusstes Spiel mit Glanz und Zurückhaltung.

Die Pariser Fashion Week war wieder nicht nur Zentrum der Mode-Galaxie – die Stadt wurde auch zum Schaufenster für Promi-Auftritte.

Allen voran: Meghan Markle. Zum ersten Mal offiziell auf einer Fashion Week, und natürlich gleich bei Balenciaga in der Front Row. Ihr Look: strahlendes Weiß, fließendes Cape, cleanes Styling. Kein lauter Auftritt – aber einer mit Haltung. Ihr Erscheinen wirkte weniger wie PR, sondern mehr wie ein Statement: elegant, kontrolliert, präsent.

Kendall Jenner sorgte für einen echten Showstopper-Moment beim L’Oréal-Closing der Paris Fashion Week. In einem weißen La Perla-Kleid aus dem Archiv von Spring/Summer 2003, mit tiefem Ausschnitt und hohem Schlitz, sah sie aus wie direkt aus einem 2000er-Film geplumpst – elegant, aber mit dieser typischen Coolness, die kein Accessoire braucht. Das Kleid war Vintage, die Wirkung maximal.

Models beim L’Oréal-Closing der Paris Fashion Week, Highlight: Kendall Jenner in einem weißen La Perla-Kleid
© Francois Durand/Getty Images

Schwester Kylie konterte am Rande der MiuMiu-Show mit Spitze und einem Hauch Rebellion – Streetstyle trifft Haute Couture, perfekt inszeniert für die Kameras.

Und dann war da noch Kim Kardashian, die mit neuem Pixie-Cut für Gesprächsstoff sorgte. Der Look wirkte wie ein Neustart, wie ein Statement in eigener Sache – mit weniger Glam, dafür mit umso mehr Haltung.

Nicole Kidman sorgte für einen der ehrlichsten Momente dieser Fashion Week. Es war ihr erster großer Auftritt nach der Trennung von Keith Urban – und sie kam nicht allein. Bei der Chanel-Show erschien sie mit ihren beiden Töchtern, Sunday Rose und Faith Margaret.

Ihr Look: Oversize-Hemd, Jeans, kaum Schmuck. Statt Drama – Gelassenheit. Statt Red-Carpet-Pose – Ruhe. Auffällig war nur das neue Haarstyling: weiche „Breakup Bangs“, die Veränderung sichtbar machten, ohne sie zu inszenieren. Übrigens: Sunday Rose lief selbst über den Laufsteg. Und zwar bei Christian Dior.

Nicole Kidman im ruhigen Look mit neuer Frisur nach Trennung von Keith Urban
© Stephane Cardinale - Corbis/Corbis via Getty Images

Haute Couture trifft Popkultur – die Paris Fashion Week im Spotlight

Welche Trends sich auf der Paris Fashion Week durchzogen (und welche du jetzt tragen kannst)

Models bei Fashion Show in auffälligen roten Statement-Looks
© Vittorio Zunino Celotto/Getty Images

Paris galt auch als Trendlabor – hier ein paar Codes, die du schon jetzt in deinen Kleiderschrank übersetzen kannst, ohne wie eine Kopie zu wirken:

  • Romantisches Boho und Mesh: Spitze, leichte Stoffe – Elemente, die auf Warm-/Kühle treffen. Chloé ließ dies im Streetstyle direkt aufleben.

  • Layering und Materialmix: Nicht nur eine dünne Schicht auf einen Look – es ging um sichtbare Lagen, Overlays, Stoffbrüche.

  • Metallic und Glanzdetails: Ob Samt, Lurex, partieller Glanz – Highlights wurden eingerichtet, nicht überfrachtet.

  • Volumen und Oversize-Struktur: Große Silhouetten, aber mit Balance – nicht wuchtig, sondern durchdacht.

  • Handmade und Textur: Stoffe mit Tiefe, Stickereien, Materialkontraste – Zeichen für Liebe zum Detail.

  • Color Pops in neutrales Umfeld eingebettet: Ein violetter Akzent, ein Farbtupfer – in einem ansonsten ruhigen Umfeld – wir lieben einen Fokus.

Paris? Voll im Fashion-Fieber! Die besten Looks und Momente der Week

Jeder mit eigenem Stil: Models mit persönlich betonten Features und individuellem Make-up
© Olga Gasnier/Getty Images

Schönheit auf dem Laufsteg: Make-up und Haar

Wenn die Models über die Laufstege gingen, war klar: Mit Beauty-Looks setzen die Designhäuser echte Statements. Es ging nicht darum, zu verdecken, sondern zu inszenieren.

Die Trends reichten von grafischem Lippen-Look bis zu inverser Eyelinerführung. In Shows wie Dior und Mame Kurogouchi sah man klare Linien, diffuses Lipliner-Spiel und mutige Farben – Hingucker-Lippen, die auffallen.

Wimpern wurden dramatisch aufgefächert, markant, wie Flügel an den Augen. Haut war oft dewy, lebendig, frisch – nicht maskenhaft. Die Kombination von Struktur und Weichheit prägte viele Looks.

Haare wurden sleek zurückgestylt oder mit subtiler Textur versehen. In manchen Shows sah man krause Strähnen, crimped Effekt oder sichtbar gesetzte Haarbänder und Elastics – als Statement in einem ansonsten minimalistischen Setup.

Real Talk aus Paris – Mode, Memes und ein bisschen Chaos

Momente, die für Schlagzeilen und virale Memes sorgten

Mugler und das „Nipple Dress“-Revival – Provokation mit Methode

Miguel Castro Freitas, der neue Creative Director bei Mugler, präsentierte eine Hommage an Thierry Muglers provokante Designs – und löste damit heftige Diskussionen aus. In seiner Kollektion „Stardust Aphrodite“ wurde eine Neuauflage des berühmten „nipple-piercing dress“ gezeigt: ein chiffonartiges Kleid, das an den Brustwarzen befestigt und mit silbernen Sternen geschmückt ist.

Saint Laurent und Madonna – Glamour mit Statement

Bei der Saint Laurent-Show von Anthony Vaccarello gab’s Glamour und Drama pur. Der Laufsteg war inszeniert mit überbordenden, weißen Blumenrückenwänden, und das alles im Zeichen einer Rückbesinnung auf starke Silhouetten im Stil der 80er. Wer in der Front-Row saß? Madonna mit Tochter Lourdes.

Meghan Markle gibt zur Begrüßung einen Kuss an Pierpaolo Piccioli
© Dominique Charriau/WireImage

Meghan Markle und die Begrüßung

Meghans Auftritt war ohnehin eines der Gesprächsthemen. Aber ein kleiner Zwischenfall sorgte für Meme-Potenzial: Beim Begrüßungs-Cheek-Kiss mit Pierpaolo Piccioli verpasste sie den Abstand und kam ihm etwas zu nahe – fast gab es einen Kuss. Meme-Garantie!

Paris Fashion Week Fever – ein Garant für Style

Paris ist nicht einfach eine Fashion Week. Es ist Ort, Argument und Bühne zugleich. Hier treffen Vergangenheit und Zukunft, Konzept und Kommerz, Kunst und Alltag aufeinander.

  • Die Fédération de la Haute Couture et de la Mode strukturiert den Kalender, ordnet Shows und Präsentationen, schafft Ordnung im scheinbaren Chaos.

  • Die Shows sind nicht allein ein Outfit-Spektakel, sondern Kommunikation: Marken definieren, wofür sie stehen, wie sie sich weiterentwickeln.

  • Die Medien, Influencer und digitalen Plattformen multiplizieren die Wirkung – schon vor dem Runway geht der Diskurs los.

  • Dabei bleibt Paris sich stets treu – opulent, mit Geschichte, mit Symbolen, mit Attitüde.

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