Fashion Week: Haute Couture trifft Streetstyle
Wenn die Straßen zu Laufstegen werden, Blitzlichter wie Konfetti regnen und Stil zur Sprache wird – dann ist Fashion Week. Zwei Worte, die eine ganze Welt bedeuten: voller Glanz, Kreativität, Business, Visionen und Looks, die Trends setzen, noch bevor wir wissen, dass wir sie lieben werden.
Modebühne der Welt: die Fashion Week
Zweimal im Jahr heißt es: All eyes on fashion. Die Fashion Week ist nicht einfach nur ein Event – sie ist ein globaler Modemoment. Paris, Mailand, London, New York? Klar. Aber auch Berlin, Kopenhagen und Seoul mischen längst mit. Hier wird nicht nur gezeigt, was bald in den Läden hängt – hier wird erzählt, gefühlt, gestaunt.
Was 1943 in New York als clevere PR-Aktion von Eleanor Lambert begann, ist heute ein Milliarden-Business. Damals organisierte die PR-Powerfrau die erste „Press Week“, damit amerikanische Designer*innen und ihre Looks gesehen werden. Und heute? Heute ist jede Show Teil des kulturellen Gedächtnisses der Modewelt. Jede Stadt, jeder Laufsteg, jede Kollektion schreibt mit.
Stepping into Fashion week like… Wenn deine Schuhe Supermodel-Vibes mit sich bringen.
Was viele nicht wissen: Die Reihenfolge der großen Schauen ist kein Zufall. New York eröffnet, Paris schließt – das bedeutet Macht und Markt. Und während die Big Four (New York, London, Mailand, Paris) die Modeelite versammeln, nutzen Städte wie Lagos, Tiflis oder Mumbai die Bühne für eigene Statements. Die globale Fashion-Karte ist in Bewegung. Und damit auch die Trends.
Catwalks, Codes und Culture
Fashion Week ist der Moment, in dem Designer die Mode-Zukunft auf den Catwalk bringen. Aber das passiert längst nicht mehr über eine schnöde Laufsteg-Routine. Es wird inszeniert, gestreamt, gefühlt. Bühne statt Runway. Show statt Schau.
Ob Balenciaga mit matschigem Boden oder Coperni mit Spray-on-Dress: Das ist nicht einfach Mode – das ist visuelles Storytelling. Bei Chanel regnet es Glitzer vom Himmel, bei Thebe Magugu regnet es Haltung. Labels wie KNWLS, Dilara Findikoğlu oder Vaquera zeigen, wie rebellisch Couture aussehen kann. Dafür gibt es nicht nur Applaus – es gibt Standing Ovation.
Und das Timing? Millimetergenau. Morgens Show, mittags Präsentation, abends Cocktail. Location? Von der Lagerhalle bis zum Louvre. Die Kulisse ist Message. Wer eingeladen wird – noch mehr. Zwischen Runway und Relevanz liegen heute nur ein paar Zentimeter Stoff.
Das Publikum? Das Who’s Who der Modewelt – plus Influencer, Stylisten, Celebrities, TikTok-Stars, die Chefs der großen Modemagazine. Wer hier dabei ist, zählt. Und wer in der Front Row sitzt, sitzt nicht einfach gut – er wird zur Aussage. Zendaya. Emma Chamberlain. Rihanna. Bad Bunny. Anna Wintour. Timothée Chalamet. Wer dort Platz nimmt, wird zur Message.
Runway Revolution: die Fashion Week
Fashion Week ohne Social Media? Undenkbar. Spätestens seit der Corona-Zeit ist alles hybrid: Livestreams, 3D-Avatare, Insta-Events. Marken wie Hanifa und Mugler inszenieren ganze Shows digital. Coperni? Schickte Hologramme über den Runway.
TikTok macht den Takt. GRWM-Videos, 10-Second-Snippets, Reaction Reels. Was nicht viral geht, hat nicht stattgefunden. Designer denken heute in Loops und Trendsounds – nicht nur in Looks.
Influencer wie Leonie Hanne, Wisdom Kaye oder Bretman Rock verwandeln Shows in Content Maschinen. Und Brands wie Diesel, Jacquemus oder Telfar machen längst klar: Wer TikTok nicht versteht, hat den Anschluss verloren.
Gleichzeitig verschwinden die alten Grenzen. Menswear? Womenswear? Who cares. JW Anderson, Ludovic de Saint Sernin oder Loewe inszenieren Gender als fließendes Element. Genderless, fearless, fabulous.
Der echte Runway? Die Straße.
Doch sind wir mal ehrlich: Die spannendsten Looks passieren nicht auf, sondern vor dem Runway. Streetstyle ist längst ein eigenes Genre – manchmal inspirierender als jede offizielle Kollektion.
Vor den Venues trifft Secondhand auf High Fashion, Vintage auf Hypebeast. Zwischen Baguette-Bag und Balaclava entstehen Mikrotrends, die TikTok im Loop fährt: "Gorpcore", "Stealth Wealth", "Y2K", "Clean Girl", "Office Siren". Und ja, manchmal auch "Mob Wife" oder "Eclectic Grandpa". Alles zwischen Parkplatz und Polaroid.
Fotografinnen und Fotografen wie Phil Oh oder Acielle jagen diese Looks – für Vogue, The Cut, Instagram. Wer hier auffällt, landet in den Feeds der Welt.
Die Straße ist der Place to Watch – und oft auch der Ort, an dem Mode demokratischer wird. Keine Einladung, kein PR-Ticket – nur Stil. Und das macht den Unterschied.
Von Paris bis Kopenhagen: Jede Stadt hat ihren Look
New York steht für Coolness mit Kapitalismus-Flair: Power Suits, Urban Tailoring, It-Girls mit Attitüde. Mailand? Der Inbegriff von Opulenz, Silhouetten, Sexyness – bei Versace, Fendi oder Ferragamo wird Glamour großgeschrieben. London dagegen ist rougher, progressiver, punkiger. Hier laufen Designerinnen und Designer wie Simone Rocha oder Daniel W. Fletcher, die Tradition mit Rebellion mixen.
Berlin und Kopenhagen bringen Eco-Credibility ins Spiel: Nachhaltigkeit, Innovation, lokale Produktion. Weniger Pomp, mehr Haltung. Auch Städte wie Lagos, Tokio oder Tiflis setzen Statements – mit ihrer eigenen Perspektive auf Identität, Street Culture oder Handwerk.
Paris – das große Finale – ist alles auf einmal: Luxus, Handwerk, Attitüde. Wer hier seine Kollektionen präsentiert, spielt in der Champions League. Haute Couture gibt’s nur hier – mit Showpieces von Chanel, Dior oder Schiaparelli, die mehr Skulptur als Kleid sind.
Model, Design, Trends – die DNA der Fashion Weeks
Was das Publikum nicht sieht? Adrenalin pur. Backstage ist alles gleichzeitig: Make-up-Retouches, letzte Nähte, fliegende Kleiderbügel, Models im Sprint. Creative Directors schreien nach Licht, Stylistinnen und Stylisten klemmen noch eine Sicherheitsnadel ans Kleid, Hair Artists föhnen im Akkord.
Die berühmtesten Models der Welt laufen hier auf: Gigi und Bella Hadid, Paloma Elsesser, Adut Akech, Alton Mason, Anok Yai, Kaia Gerber. Doch auch Newcomer wie Alex Consani oder Mona Tougaard mischen das Establishment auf – divers, laut, selbstbestimmt.
Und mittendrin? TikTok-Teams, Backstage-Cams, exklusive Reels für Fashion-Magazine. Die Show beginnt nicht mit dem ersten Schritt auf dem Runway – sie beginnt hinter dem Vorhang.
Fashion Week: Wann findet was statt
Monat | Event |
---|---|
Januar | Fashion Week Men’s Fall/Winter – Paris und Mailand |
Haute Couture Week Spring/Summer – Paris | |
Pitti Uomo Menswear Trends – Florenz | |
Februar | Fashion Week Woman Fall/Winter – New York, London, Mailand, Paris, Berlin, Kopenhagen |
März | Fashion Week Woman Fall/Winter – Seoul, Tokyo |
Juni | Fashion Week Men’s Spring/Summer – London, Mailand, Paris |
Juli | Haute Couture Week Fall/Winter – Paris |
Fashion Week Woman Spring/Summer – Berlin | |
August | Fashion Week Woman Spring/Summer – Kopenhagen |
September | Fashion Week Woman Spring/Summer – New York, London, Mailand |
Oktober | Fashion Week Woman Spring/Summer – Paris, Seoul, Tokyo, Sao Paulo, Shanghai |
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