home icon
Isabel Moss
Lesedauer 8 Min
20. August 2025

S wie Shapewear

Shapewear ist kein Muss. Kein Zeichen von Unsicherheit. Und schon gar kein Beweis dafür, dass du deinen Körper verändern willst. Shapewear ist ein Fashion-Tool. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Illustration des Buchstabens S, symbolisch für die Shapewear
© Mina Kim

Shapewear? Ja, aber nicht, weil du musst – weil du kannst

Lass uns gleich eins vorwegnehmen: Niemand braucht Shapewear. Du hast keinen Körper, den du „zurechtdrücken“ musst. Kein Projekt. Kein Problem. Du bist eine Silhouette mit Geschichte, Bewegung, Weichheit, Stärke. Und genau deshalb ist es wichtig, wie wir über Shapewear sprechen.

Lachsfarbener Pumps mit goldenen Applkationen
Schwarzer Absatzschuh in glänzender Optik

Genialer Schicktrick: Mit hohen Absätzen verlängert man optisch die Beine – lieben wir!

Denn nein – Shapewear ist keine moderne Korsett-Erfindung für Körper, die angeblich nicht genügen. Sie ist nicht das Gegenteil von Selbstliebe, sondern kann – richtig eingesetzt – sogar ein Ausdruck davon sein. Warum? Weil es nicht darum geht, sich Normen anzupassen, sondern sich im eigenen Look wohlzufühlen. Und das ist ein entscheidender Unterschied.

Formen ohne Verbiegen: Was Shapewear heute wirklich ist

Was Shapewear bewirken kann, wenn man sie trägt: Shapewear ist keine magische Rüstung – aber sie kann dir helfen, dich in bestimmten Outfits sicherer zu fühlen. Sie sorgt dafür, dass Stoffe wie Seide geschmeidiger fallen, und kann dir ein Gefühl von Stabilität, Aufrichtung und Fokus geben. Sie kann stützen, formen, kaschieren – wenn du das möchtest, nicht weil du musst.

Also ist Shapewear eine Entscheidung, kein Urteil. Ein Stilmittel. Vielleicht willst du sie unter einem engen Kleid tragen. Vielleicht unter einem Zweiteiler, der einfach besser sitzt, wenn da nichts zwickt. Vielleicht trägst du sie auch an Tagen, an denen du dich nicht ganz eins mit deinem Spiegelbild fühlst – und willst einfach nicht, dass der Bund deiner Jeans alles kommentiert. Und all das ist okay.

Frau in minzgrünem Kleid und kleiner Clutch steht am Straßenrand
© Edward Berthelot / Getty Images

Keine Pflicht, nur ein Tool: Was du über Shapewear wissen solltest

Shapewear ist – ganz nüchtern betrachtet – figurformende Unterwäsche oder Kleidung, die bestimmte Partien des Körpers leicht komprimiert, glättet oder stützt. Es gibt sie als High-Waist-Slips, Bodysuits, Shorts, Kleider, Leggings oder sogar trägerlose Tops. Mal mit Bein, mal ohne. Mal leicht, mal shaping deluxe.

Aber wie genau funktioniert Shapewear? Shapewear wirkt nicht durch Zauber, sondern durch Technik – genauer: durch gezielt gesetzten Druck. Bestimmte Zonen (beispielsweise Taille, Bauch, Oberschenkel, Rücken) werden durch enganliegende, elastische Stoffe sanft zusammengedrückt. Allerdings ist das kein „Wegdrücken“, sondern eher ein Verteilen und Stabilisieren. Manchmal ist das Ergebnis sichtbar, oft aber spürt man es eher: in der Haltung, in der Körperspannung, im Gefühl, „ready“ zu sein.

Frau in eng anliegendem roten Kleid mit schwarzer Clutch
© Jeremy Moeller / Getty Images
Blonde Frau in schimmernd-blauem Bodysuit spaziert an Straße entlang
© 305pics / GC Images

Shapewear neu gedacht: Zwischen Selbstbewusstsein und Silhouette

Shapewear gibt es ehrlicherweise schon immer. Bereits in der Antike wurden Taillen geschnürt, Brüste gehoben, Körperformen geformt – mit Bändern, Gürteln oder Korsagen. Später kamen Korsetts, Miederhosen, Bustiers.

Der Unterschied: Heute ist Shapewear kein gesellschaftliches Muss mehr. Sie ist keine Uniform der Etikette, sondern ein optionales Element. Und das ändert alles.
Was früher versteckt und verschämt war, wird heute oft stolz getragen – oder clever eingesetzt. Nicht weil man sich anpassen muss, sondern weil man entscheiden darf.

Heißt: Shapewear ist nicht dafür da, dich „schlanker zu machen“. Sie soll dich nicht „neu definieren“ oder so tun, als wärst du ohne sie weniger wert. Sie ist ein Piece unter vielen – wie ein gutes Paar Schuhe oder ein BH, der so gut sitzt, dass er dich nicht verrückt macht.

Was du nicht brauchst: Shapewear, die dich einschnürt. Du brauchst keine Shapewear, die dich so verändert, dass du dich selbst nicht mehr erkennst. Wenn du das Gefühl hast, dich für dein Outfit in etwas pressen zu müssen – ist nicht dein Körper das Problem, sondern das Outfit.

Frau in schwarzem Kleid mit Spitze und Brille mit großen Gläsern auf Straße
© Streetstyleshooters / Getty Images
Blonde Frau in sommerlichem Kleid in Weiß, mit passender Handtasche
© 305pics / GC Images

Du brauchst keine Shapewear. Aber du kannst sie feiern.

Spätestens mit Brands wie Spanx wurde Shapewear massentauglich, popkulturell präsent und sogar red carpet approved – wir erinnern uns an Kim Kardashian und Co. Zwar ist sie längst kein Alltags-Must mehr, doch genau dann kann sie Gold wert sein, wenn Stoffe oder Schnitte keine Gnade kennen.

Shapewear kommt nicht zum Einsatz, um dich zu „verstecken“ – sondern um dir die Freiheit zu geben, deinen Look ganz entspannt zu tragen – ohne ständig daran denken zu müssen, wo sich etwas abzeichnet, verrutscht oder drückt.

Hier ein paar Situationen, in denen Shapewear dein bester Wingman sein kann:

  • Unter engen Kleidern oder Röcken: Wenn der Stoff körpernah ist, jedes Detail zeigt oder sich leicht abzeichnet, bringt eine nahtlose Shapewear eine glatte Linie – damit du dich frei bewegen kannst, ohne an Seitennähte oder Bundfalten zu denken. 

  • Bei dünnen Materialien: Ob Slip Dress, Jersey oder Seide – manche Stoffe sind wunderschön, aber unforgiving. Shapewear sorgt hier nicht für „Weg“, sondern für „ruhig“. Kein Durchdrücken, kein Rutschen, keine Transparenz-Überraschungen. 

Frau spaziert auf Straße, trägt langen, weißen Mantel über schwarzem Slipdress
© Edward Berthelot / Getty Images
Blonde Frau posiert in Kombination aus weißem Dress mit weißer Jacke, kombiniert mit passender Handtasche
© Isa Foltin / Getty Images

Shapewear: Unterwäsche mit Haltung

  • Unter High-Waist-Hosen oder Jumpsuits: Gerade bei festen Stoffen oder strukturierten Teilen hilft formende Unterwäsche, damit nichts zwickt oder aufträgt – und der Look bleibt clean, wie geplant. 

  • Bei besonderen Anlässen: Hochzeiten, Events, Business-Termine oder einfach Abende, an denen du dich besonders sicher fühlen willst. Kein Muss, aber ein Extra, das Halt gibt – körperlich wie mental. 

  • Für Layering- oder Cut-Out-Looks: Manche Outfits zeigen viel – Shapewear kann hier als „unsichtbare Basis“ fungieren, etwa unter Netztops, Cut-Out-Kleidern oder transparentem Mesh. Mehr Coverage, weniger Kompromisse. 

  • In Momenten, in denen du dich nach etwas mehr Stabilität sehnst: Shapewear kann auch eine Frage des Körpergefühls sein: An Tagen, an denen du dich instabil fühlst oder innerlich zerstreut bist, gibt sie manchmal genau das richtige Maß an Zentrierung. 

Frau in weißem, elegant-halbtransparentem Outfit, mit dezenter Handtasche, spaziert in urbaner Umgebung
© Edward Berthelot / Getty Images

Shapewear ist Support für deinen Style

Extra-Tipp: Hier ist Farbe übrigens mehr als Geschmacksache. Ob Schwarz, Nude, Weiß, Beige oder zartes Rosé – die richtige Farbe entscheidet oft, ob Shapewear unsichtbar bleibt oder sich unter dem Stoff abzeichnet.

Faustregel: Unter Weiß funktioniert kein Weiß, sondern ein hautnaher Ton. Unter dunklen Stoffen ist Schwarz ideal. Und wenn dein Look durchsichtig ist? Dann hilft oft ein smarter Farbton, der der eigenen Haut nahekommt – oder genau das Gegenteil, wenn Shapewear bewusst sichtbar gestylt wird. Denn ja: Auch das geht.

Und wichtig: Du brauchst keine Rechtfertigung, um Shapewear zu tragen – oder sie wegzulassen. Manchmal ist es ein Look-Thema. Manchmal ein Gefühl. Beides zählt.

Key-Pieces für deinen Shapewear-Look

  • High-Waist-Shorts: Der Klassiker. Formt Taille, Bauch und Oberschenkel – ideal unter Kleidern, Röcken oder Jumpsuits. Gibt Halt ohne Einschränkung und sorgt für eine glatte Silhouette, selbst unter stretchigem Stoff. By the way: Die formendenden Slips gibt es auch als String. 

  • Bodysuit mit Trägern oder trägerlos: Das Allround-Talent. Hält alles zusammen, ohne etwas zu verstecken. Bodys sind besonders gut unter enganliegenden Oberteilen oder Kleidern, bei denen der BH sonst durchdrücken würde. Gibt’s auch mit eingearbeitetem Bra oder Push-up – für extra Support. 

  • Shaping-Röcke (Skirt Slips): Perfekt unter Bleistiftröcken, Seidenkleidern oder figurbetonten Maxidresses. Diese Teile glätten nicht nur, sondern verhindern auch das lästige „Hochrutschen“ beim Gehen. 

  • Taillenformer (Waist Shaper oder Belt):  Für alle, die gezielt die Taille betonen wollen – ohne gleich den ganzen Look zu shapen. Eignet sich super unter Blusen, Kleidern oder als Layering-Piece unter einem Oversize-Look. 

  • Formende Leggings: Nicht nur fürs Workout. Diese Shapewear-Pieces sind oft so gut gemacht, dass man sie zum Sport und auch solo tragen kann. Ideal für Looks mit langen Blazern, Hemdkleidern oder Strick – formt sanft und sieht nicht aus wie „drunter“. 

  • Shaping-Unterkleider: Shape it! Eine unsichtbare Glättungsschicht unter Kleidern, ohne dass sich Nähte oder BH-Linien abzeichnen. Besonders gut bei dünnen, fließenden Stoffen. 

  • BHs mit Shaping-Effekt (ohne Bügel oder mit leichtem Formeinsatz): Weil auch das Obenrum smart unterstützt sein darf – ohne Zwicken, ohne Push-Zwang, aber mit Struktur. Ideal unter T-Shirts, Blusen oder Everyday-Kleider. 

Blonde Dame trägt lockere Jeansjacke über weißem Kleid, kombiniert mit Römersandalen und blauer Handtasche
© Streetstyleshooters / Getty Images
Frau trägt offene Bluse mit schwarzem BH und farblich passender Shapewear-Hose
© Edward Berthelot / Getty Images

Shapewear-Power: Wenn alles sitzt, sitzt auch das Gefühl

Do’s bei Shapewear

  • Trag sie für dich – nicht für andere: Wenn du Shapewear trägst, dann weil du dich damit wohler fühlst. Nicht, weil du das Gefühl hast, du „müsstest“ irgendetwas verstecken. 

  • Setze auf Qualität statt Kompression: Gute Shapewear formt, ohne zu quetschen. Wenn du nach fünf Minuten das Gefühl hast, in Folie gewickelt zu sein, war’s nicht die richtige Wahl. 

  • Teste vorm großen Auftritt: Neues Piece plus Event = riskant. Probiere die Shapewear vorher in Ruhe zu Hause aus. Setz dich, tanz rum, schau, ob alles bleibt, wo es soll. 

  • Wähle den richtigen Schnitt fürs Outfit: High-Waist-Shorts für Röcke, Bodysuits für Kleider, Shaping-Slips für fließende Stoffe – je gezielter die Auswahl, desto entspannter der Look. 

  • Bleib realistisch: Shapewear ist kein Photoshop. Sie kann glätten, stützen, formen – aber keine Wunder vollbringen. Und das muss sie auch nicht. 

Feel the fit: Looks mit Shapewear

Don’ts bei Shapewear

  • Dich reinpressen in eine Nummer kleiner: Klingt verlockend, ist aber keine gute Idee. Zu eng = unbequem, ungesund und oft sichtbar unvorteilhaft. Deine Größe ist richtig – versprochen. 

  • Den ganzen Tag durchquälen: Shapewear ist für Looks, nicht für Marathons. Acht Stunden auf einer Hochzeit? Klar. Drei Tage im Büro? Muss nicht. 

  • Vergessen, auf Haut und Nähte zu achten: Schnürende Bündchen, reibende Säume oder fiese Silikonstreifen? Nein danke. Deine Haut verdient Komfort, auch unterm Look. 

  • Alles gleichzeitig formen wollen: Klar, Full-Body-Shaper gibt’s. Aber manchmal reicht schon ein Piece für den Effekt, den du willst. Weniger ist oft smarter. 

  • Den eigenen Stil verstecken: Du brauchst keine Shapewear, um ein Outfit tragen zu dürfen. Wenn du Lust darauf hast – super. Wenn nicht – auch gut. Fashion funktioniert in jeder Form. 

Frau steht in grauem Full-Body-Shaper mit Cape vor einer Kunstinstallation
© Edward Berthelot / Getty Images
Frau in Business-Outfit, mit dunkelblauem Blazer und passendem Bodysuit, spaziert auf Straße
© Christian Vierig / Getty Images

Second Skin, First Choice: 5 gute Gründe für Shapewear

  1. Weil du deinen Look bestimmen darfst – nicht dein Kleidungsstoff  Manche Stoffe zeigen mehr, als du willst. Shapewear gleicht aus, glättet und gibt dir die Freiheit, alles zu tragen – ohne Rücksicht auf dünnes Material oder ungnädige Nähte. 

  2. Weil du dich nicht zurechtmachen, sondern wohlfühlen willst  Shapewear ist kein Tool, um zu gefallen – sondern um dich in deinem Outfit sicherer, stabiler und einfach besser zu fühlen. Wie ein gutsitzender BH: Niemand sieht ihn, aber du weißt, er ist da. 

  3. Weil Haltung nicht nur eine Einstellung ist  Viele Shapewear-Teile unterstützen deinen Rücken und fördern eine aufrechtere Haltung. Du stehst anders, du gehst anders – und das merkt man. Nicht nur optisch. 

  4. Weil du entscheiden kannst, was du zeigen willst – und was nicht  Shapewear ist keine Tarnung, sondern Kontrolle. Du entscheidest, ob du heute alles betonst – oder manche Linien lieber sanft umspielst. Das eine ist nicht besser als das andere. 

  5. Weil Komfort und Form sich nicht ausschließen  Moderne Shapewear atmet, bewegt sich mit dir, sitzt bequem. Kein Quetschen, kein Einschneiden – nur ein bisschen Support da, wo du ihn willst. 

Zum Seitenanfang