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Katharina Martin
3 min. Lesedauer
31. Januar 2018

Familienfeste – Osterrituale mit Kindern

Ostern ist eins meiner liebsten Feste. Ich mag diese Stimmung von anbrechendem Frühling und aufgeregten Kindern, draußen ist es jeden Tag heller und wir feiern jede Knospe, die wir im Garten entdecken. Der Garten erwacht langsam aus dem Winterschlaf und ich freue mich jedes Jahr aufs Neue darauf, dort die Nester und Eier für meine Kinder zu verstecken und mit ihnen die Kleinigkeiten vom Osterhasen zu suchen.

Es gibt viele Dinge, die man in Vorbereitung auf ein solches Fest mit Kinder tun kann – über’s Basteln schrieb ich ja schon letzte Woche. Weil ich nicht die begabteste Bastlerin bin, aber selbst gerne schöne Dinge habe bzw. damit mein Haus dekoriere, muss ich mich anders behelfen. Neben denen von den Kindern ausgepusteten und bemalten Eiern, Origami-Häschen und bestempelten Kunstwerken aus Kita und Schule, habe ich also immer einen Osterstrauß, an den ich nur die kostbarsten handbemalten Eier hänge, die jedes Jahr von mir vorsichtig und eigenhändig angehängt werden. Das ist quasi die Showbühne für meine schönsten Eier.

Ansonsten gehört schon das Schmücken zu den Ostertraditionen, die wir hier pflegen: Tulpen werden in Vasen gefüllt, die Kinder setzen Hyazinthen in allen Farben in klare Gläser und hängen die selbst ausgeblasenen Eier an die Kirsch- oder Korkenzieherweidenzweige, die ich eigens dafür in große Bodenvasen fülle. Ein Magnolienzweig muss auch sein und wir beobachten Tag für Tag, ob die Knospen sich langsam öffnen.

Dann färben wir Eier. Meistens machen wir das an Karfreitag, und die Kinder freuen sich immer sehr, wenn sie die hartgekochten heißen Eier in die verschiedenen Glasbehälter mit ihren Lieblingsfarben tunken und beobachten können, wie sie die Farbe annehmen. Das hat ein bisschen was von Experimentierlabor und ist gleichzeitig wie Zauberei. Hinterher, wenn alle Eier getrocknet sind, reiben wir sie mit Öl ein, damit sie schön glänzen und legen sie in einen mit Heu oder Ostergras gefüllten Korb. Dort warten sie dann auf Ostersonntag und aufs Osterfrühstück.

Der Ostersonntag beginnt mit dem Suchen der Nester, für jedes Kind eins. Es gibt vor dem Frühstück einen Kakao im Bett und dann dürfen die Kinder schon mal eine Runde suchen, je nach Wetter drinnen oder draußen. Und dann gibt es das große Osterfrühstück, mit all den bunt gefärbten Eiern, mit angemachtem Frischkäse, Räucherlachs und einem süßen Hefekranz mit Hagelzucker und all dem, was ein Frühstück so haben muss. Und das Schönste, das, worauf sich die Kinder am meisten freuen, ist das Eiertitschen. Jeder am Frühstückstisch sucht sich ein möglichst unbeschädigtes Ei und dann finden sich die Gegner in Paaren zusammen. Jetzt werden die Eier aneinander „getitscht“, zuerst mit den Spitzen, dann mit den Popos. Das Ei, das den Zusammenstoß heil überlebt ist das „Siegerei“ und wird fürs Erste nicht gegessen, sondern tritt im nächsten Duell gegen das nächste Ei an. Und so geht das das ganze Osterwochenende weiter, bis alle Eier aufgegessen sind, denn irgendwann gehen sie natürlich alle kaputt.

Das letzte Osterritual für die Kinder, das auf den sonntäglichen Osterspaziergang folgt, ist das ungehemmte und komplett abgesegnete Schokoeieressen. Den Hasen in den Nestern die Köpfe abbeißen. Tagelang. Bis sie sie nicht mehr sehen können. Und dann ist auch gut mit Ostern.