home icon
Shoe Fashion-Redaktion
Lesedauer 5 Min
23. Oktober 2025

Leder weich machen – Tipps für Schuhe, Jacke und Co.

Wir lieben tolle Leder-Looks – von Lederschuhen und Jacken bis zu stilvollen Handtaschen und Accessoires. Viele kennen jedoch das Problem: Das Leder wird mit der Zeit hart, verliert an Biegsamkeit oder wird gar brüchig.

Damit dir und deiner Garderobe das nicht passiert, zeigen wir dir die wichtigsten Tipps & Hausmittel, mit denen du Leder weich machen kannst – praktisch für neue und alte Kleidungsstücke.

Drei Stiefel aus weichem Leder auf Holzboden

Warum wird Leder hart?

Leder ist auch nach der Gerbung immer noch ein Naturmaterial. Ebenso wie bei anderen Naturfasern (Seide / Leinen) hat die Art und Weise, wie du mit deinen Kleidungsstücken umgehst, einen erheblichen Einfluss auf das jeweilige Produkt.

Folgende Faktoren können dazu beitragen, dass Leder hart und trocken wird:

  • Falsche Beanspruchung: Kleidung aus Leder ist bei Wind und Wetter ein guter Begleiter – bei starken Witterungseinflüssen wie Regen oder Schnee kann das Leder durch das hohe Maß an Feuchtigkeit allerdings aufquellen. Und wer danach Handtasche, Jacke oder Lederschuhe nicht oder falsch trocknet (etwa über der Heizung), kann sich sicher sein, dass das Leder sich verformt oder gar steif und brüchig wird.   

  • Falsche Lagerung: Wenn du Leder in einem Raum lagerst, in dem es regelmäßig sehr warm und trocken ist, strapaziert dies die Lederfasern erheblich und trocknet das Material langsam aus. Auch eine Aufbewahrung im direkten Sonnenlicht ist Gift für das Leder und macht es schnell spröde. Das gilt auch, wenn du etwa eine Lederjacke schief zusammenlegst und diese eingeengt im Schrank liegt – dies kann zu dauerhaften Verhärtungen und Verformungen des Materials führen. 

  • Fehlende / falsche Pflege: Die im Leder enthaltenen Fette und Öle geben dem Material seine Geschmeidigkeit und helfen dabei, das Leder weich zu machen. Werden diese nie erneuert (Rückfettung), trocknet das Material einfach schrittweise weiter aus. Ebenso kann die Reinigung von Lederstücken mit viel Wasser, aggressiven Reinigungsmitteln oder übermäßig viel Lederpflege die Oberfläche strapazieren bzw. die Poren verschließen und eine Austrocknung des Leders sogar beschleunigen. 

  • Alterung: Abschließend ist es auch unter besten Bedingungen und optimaler Pflege so, dass Leder altert – Fette sowie Gerbstoffe werden abgebaut, was dazu führt, dass das Naturmaterial steifer und mit der Zeit brüchig wird. Irgendwann ist es schlicht müßig, das Leder weich machen zu wollen. Aber keine Sorge: Hier sprechen wir in der Regel von vielen, vielen Jahren.

Nachdem wir jetzt wissen, warum Leder hart wird, schauen wir uns nun zuverlässige Lösungen an, wie wir Taschen, Jacken oder auch Lederschuhe weich machen können.

Und in den meisten Fällen braucht es für die richtige Lederpflege nur ein Minimum an Aufwand – überzeuge dich selbst!

Frau in graubraunem Outfit, trägt braune Stiefel, lehnt lässig an Holzwand, mit roter Couch im Hintergrund

Leder weich machen – Hausmittel & Tipps für die Lederpflege

Die richtige Pflege von Leder ist halb so kompliziert, wie es immer scheint. Wenn du einmal weißt, welches Leder wie zu pflegen ist, dann kommt es im Grunde nur auf eine Sache bei der Pflege an: Regelmäßigkeit.

Kümmerst du dich regelmäßig darum, dass das Material ein gutes Mindestmaß an Pflege erhält, stehen die Chancen gut, dass das Leder weich bleibt – auch über viele Jahre hinweg. Und was die richtige Pflege des Materials angeht, setzt du einfach auf diese Tipps.

Frau mit beiger Hose trägt schwarze Springerstiefel

Tipp 1: Leder durch Tragen weich machen

Der einfachste Trick der Modewelt: Trage deine Lieblings-Pieces häufig! Indem du Lederkleidung regelmäßig trägst und dich darin bewegst, sind auch die Fasern des Materials ständig in Bewegung.

Gleichzeitig wirkt sich deine Körperwärme positiv auf die Geschmeidigkeit des Materials aus. Das schlichte Tragen ist zudem auch ein sehr beliebter Trick, um ohne weitere Hilfsmittel seine (Leder-) Schuhe zu weiten

So laufen Lederjacke und Co. nicht Gefahr, zu versteifen. Bei einzelnen Kleidungsstücken oder Lederwaren kannst du dies auch „simulieren“, indem du das Material sanft knetest oder biegst (Gürtel / Taschen).

Gehe hier aber vorsichtig vor, damit die Fasern des Materials nicht einfach brechen. 

Top-Down-Ansicht dreier Lederstiefel auf Holzfußboden

Tipp 2: Leder weich machen mit Wasserdampf

Hänge ausgewählte Kleidungsstücke aus Leder im Badezimmer auf und stelle einen Topf mit kochend heißem Wasser mit ins Bad. Der Einfachheit halber kannst du auch beides in der Dusche platzieren.

Die feuchte Wärme des Dampfes öffnet die Poren des Leders, die Feuchtigkeit kann ins Material einziehen und die Oberfläche des Leders wird geschmeidig. 

Wichtig: Nach dieser Behandlung ist das Leder weicher, du musst es aber vollständig und in aller Ruhe abkühlen lassen, bevor du es wieder trägst.

Zusätzlich zum Wasserdampf-Trick solltest du außerdem anschließend eine rückfettende Pflege auftragen.

Und: Nutze diesen Trick bitte ausschließlich für Glattleder-Produkte, nicht für Wild- oder Nubukleder.  

Tipp 3: Leder mit Ölen weich machen

Wer zu Hause keinen Conditioner zur Hand hat, kann auch eine Reihe von Ölen zur Lederpflege nutzen. Um Leder schön geschmeidig zu machen, eignen sich besonders folgende Öle:

  • Olivenöl 

  • Kokosöl 

  • Vaseline 

All diese Hausmittel geben den Lederfasern wichtige Feuchtigkeit sowie Fette zurück und schützen das Material – ähnlich wie ein Conditioner – vor Austrocknung durch Hitze.

Gleichzeitig musst du bei der Behandlung von Lederstücken auf mehrere Punkte achten.

Tipps für das Erweichen von Leder mit Ölen

  • Im Vorfeld die Lederstücke bzw. Schuhe reinigen   

  • Materialverträglichkeit immer erst an unauffälliger Stelle testen 

  • Öl mit fusselfreiem Tuch auftragen 

  • Leder vollflächig behandeln und auf gleichmäßig dünne Schicht achten 

  • Öl über mehrere Stunden in Leder einweichen lassen 

  • Überschüssiges Öl sorgfältig aufnehmen / abwischen 

Sind Öle dein bevorzugtes Hausmittel, um Leder weich zu machen, musst du gerade beim letzten Punkt darauf achten, dass die Poren des Materials nicht verstopfen. Ob Kokosöl oder Vaseline, wichtig ist vor allem die gleichmäßig dünne Schicht auf Schuh, Jacke und Co.

Frau mit braunem Pullover, grauer Hose und Lederstiefeln steht vor rotem Sofa
Frau in burgunderrotem Kleid, lehnt an Wand, trägt tiefrote Stiefel aus Leder
Frau spaziert mit roter Handtasche, trägt pink-rotes Jackett und Kleid, in Kombination mit Lederstiefeln

Leder weich machen wie die Profis – Fachtipps

Du möchtest beim Erweichen von Leder auf Hausmittel lieber verzichten? Kein Problem – im Handel gibt es eine Fülle von professionellen Pflegeprodukten, mit denen du jeder Art von Leder optisch eine Frischzellenkur verpassen kannst:

  • Lederbalsam: Versorgt das Leder mit Feuchtigkeit und verleiht dem Material einen schönen Glanz. Besonders geeignet für Glattlederprodukte (häufig Jacken + Taschen, aber auch Möbelstücke) 

  • Lederfett: Sehr reichhaltiges Pflegeprodukt, das dem Material eine schützende Schicht gegen Feuchtigkeit verleiht. Besonders geeignet für Outdoor-Kleidung, sollte aber sparsam verwendet werden, um die Poren des Leders nicht zu verstopfen. 

  • Lederöl: Lederöle (Nerzöl / vegane Alternativen) dringen tief in das Material ein und helfen so, das Leder weich zu machen – selbst bei älteren bzw. stark ausgetrockneten Lederprodukten.  

Auf den jeweiligen Produkten findest du auch immer detaillierte Informationen dazu, für welche Art von Leder (Nubuk / Velours / Glatt / Wild) sich die einzelnen Pflegemittel eignen. Soll das Leder weich werden und bleiben, empfehlen wir dir dringend, auf diese Pflegehinweise zu achten.

Wie Leder weich bleibt – Best Practices auf einen Blick

Gute Pflege von Leder kann nicht jeder – aber du hast jetzt zumindest den Dreh raus. Oder doch nicht? Hier nochmal die wichtigsten Basics zum Erweichen von Leder im Überblick:

  • Regelmäßige Pflege: Behandle die Lederprodukte in deinem Kleiderschrank idealerweise alle paar Wochen mit passenden Pflegemitteln – wahlweise Profi-Produkte oder geeignete Hausmittel. 

  • Leder luftig lagern: Gib Leder die Möglichkeit, zu atmen. An einem luftigen und trockenen Lagerort fühlt sich das Material wohl und trocknet nicht aus. 

  • Keine direkte Sonnenstrahlung: Starke UV-Strahlung lässt deine Leder-Pieces ausbleichen und spröde werden – halte sie besser im Schatten. 

  • Regelmäßige Nutzung: Je regelmäßiger dein Leder in Bewegung bleibt, desto geschmeidiger bleibt es auch. Wird es lange gelagert, versteift es sich. 

  • Weniger ist mehr: Lederpflege jeder Art solltest du immer sehr gezielt einsetzen, um die Poren des Materials nicht zu verstopfen. Besonders bei der Behandlung mit Wasser ist viel Vorsicht geboten. 

Nun bist du optimal informiert und kannst dich routiniert um deine schönsten Lederstücke kümmern. Viel Spaß bei der Pflege!

Zum Seitenanfang