Alle Eltern von schulpflichtigen Kindern kennen das, ebenso viele Eltern von Kindergartenkindern: jeden Morgen von Montag bis Freitag heißt es, ein Pausenbrot schmieren, einen Apfel aufschneiden oder einen Banane möglichst so verpacken, dass sie nicht zur Zehn-Uhr-Pause schon Matsch ist und dem Kind in den Schulranzen bzw. den Rucksack packen. Und dann, mittags oder am Nachmittag, kommen die Kinder zurück und geben Bananen in Breiform, braune Apfelstückchen und von Büchern plattgesessene Schulbrote wieder ab. Wenn wir Glück haben. Meistens ist es nämlich so, dass Eltern die Überreste des nicht gegessenen Pausensnacks aus den Ecken des Schulranzens… nun… abkratzen dürfen. Soweit, so unschön.
Aber die Kinder müssen ja was essen, zumal wenn sie, wie meine drei, Ganztagseinrichtungen besuchen und eventuell nachmittags noch zum Fußball, Tanzen oder sonstigen Aktivitäten gehen, für die sie Energie brauchen. Ich muss gestehen, dass ich es jahrelang gehasst habe, wenn ich die zermanschten Reste zurück bekam und am besten noch das Feedback: „Ich mag das nicht, Mama!“ Und als meine jüngste Tochter dann in den Kindergarten kam und ich mich mit der Herausforderung konfrontiert sah, für eine totale Brotverweigerin eine Brotdose zu getalten, entdeckte ich Bentoboxen.
Bento ist die japanische Lunchboxvariante, die traditionell eine vollwertige Mahlzeit enthält: Reis, Gemüse, manchmal Fisch oder Fleisch und all das wunderhübsch angerichtet und zum Teil aufwendig in Szene gesetzt. Da gibt es aus Reis geformte Figuren, Gesichter aus Obst und Rohkost oder regelrechte Themenboxen, entsprechend der Jahreszeit oder dem Anlass.Verpackt wird das Ganze in zum Teil mehrstöckigen Boxen, die traditionell aus Bambus oder lackiertem Holz gemacht sind. Die moderne Ausgabe der klassischen Bentobox kommt heutzutage in jedem Material daher und wird ebenso vielfältig gefüllt. Für Kinder gibt es die fantasievollsten Varianten, und so habe ich mich vor allem bei diversen amerikanischen Blogs inspirieren lassen und fing an, für meine jüngste Tochter möglichst vielfältige Dinge in kleinen Portionen in ihre Brotdose zu geben: mit Plätzchenausstechern machte ich aus ihren Pausenbroten kleine Herzchen und stach aus Gurkenscheiben Sternchen aus. Minitomaten und Käsewürfel habe ich auf bunte Spießchen aufgefädelt und in kleine Stücke gebrochenes Vollkornknäcke wurde zu Cräckern, die sie in Kräuterquark dippen und quasi weg naschen konnte. Die beiden Großen fanden das Ganze natürlich auch hochspannend, und plötzlich waren die Brotdosen nachmittags leer. So ein Brot in Dinoform isst sich offenbar irgendwie lieber als die schnöde Klappstulle.
Seitdem habe ich mein Sortiment rund ums Bentozubehör stetig erweitert und interessanter Weise hat sich das Spektrum dessen, was meine Kinder in der Schule essen ebenfalls vergrößert. Pandabären aus Reis mache ich allerdings nicht. Aber Herzchenstulle und Möhrenfischchen gibt’s in der Box. Und die kommen nicht nachmittags zu mir zurück.
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