6 Min Leinen waschen – Wichtige Pflege-Tipps für dein Outfit
Locker, leicht und luftig präsentiert sich elegant der Naturstoff Leinen. Gerade zur Sommerzeit sind Kleidungsstücke aus diesem Material eine feste Größe in unserer Garderobe – und was viel getragen wird, muss auch irgendwann gereinigt werden. Damit nichts schief geht, erklären wir dir, wie du deine Kleidungsstücke aus Leinen richtig waschen kannst.
Was macht Leinen als Stoff so besonders?
Leinen ist kein Neuling im Kleiderschrank: Seit vielen Jahrhunderten wird die Naturfaser bereits zur Herstellung von Kleidung und anderen Textilien genutzt. Gewonnen wird sie aus der Flachspflanze. Charakteristisch für Leinen sind die glatte, leicht schimmernde Oberfläche sowie eine natürliche Knitteranfälligkeit – ein typisches Erkennungsmerkmal.
Die Fasern sind reißfest, atmungsaktiv und wirken von Natur aus antibakteriell – ideale Voraussetzungen also für stilvolle Sommermode an heißen Tagen. Besonders beliebt ist Leinen auch deshalb, weil es Feuchtigkeit sehr gut absorbieren kann und so hilft, selbst bei großer Hitze cool zu bleiben.
Wenn es aber darum geht, das Leinen zu waschen, kommen oft Fragen auf: Kann man Leinen einfach in der Waschmaschine waschen? Bei welcher Temperatur? Und wie bügelt man Leinen richtig? Damit du lange Freude an deinem Leinen-Outfit hast, beantworten wir all diese Fragen in diesem Artikel.
Leinen erstmalig waschen – Was muss ich beachten?
Bevor dein Leinenstück in die Wäsche wandert, ist ein wenig Vorbereitung nötig – aber keine Sorge, das geht schnell! Die wichtigsten Punkte haben wir für dich zusammengefasst:
Pflegeetikett prüfen Bevor du deine Kleidung wäschst, solltest du zuerst einen Blick auf das Pflegeetikett werfen. Die Angaben auf dem Etikett haben immer Vorrang. Wenn auf dem Etikett steht, dass deine Leinenhose nur bei maximal 30 Grad gewaschen werden darf, solltest du dich unbedingt daran halten. Sind lediglich Handwäsche oder eine professionelle Reinigung erlaubt, solltest du diese Vorgaben ebenfalls befolgen.
Leinen einweichen Leinen ist insofern besonders, weil die Fasern sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen können. Als Vorbereitung auf die erste Wäsche empfiehlt sich daher sehr, das Kleidungsstück mehrere Stunden – idealerweise auch über Nacht – vollständig in kaltem Wasser einzuweichen. Das erhöht die Elastizität der Fasern und verhindert, dass diese schon bei der ersten Wäsche brechen.
Wenn du diese beiden Punkte berücksichtigst, kann im Grunde nichts schiefgehen, wenn du deine Kleidungsstücke aus Leinen wäschst. Nun kommen die wichtigen Feinheiten.
Leinen waschen – Welche Temperatur ist ideal?
Die Temperatur, bei der du Leinen waschen kannst, hängt ganz entscheidend von der genauen Zusammensetzung des Stoffs ab. Die optimale Temperatur zum Waschen von Leinen reicht von 30° – 95° Celsius. Daher ist der Blick auf das Pflegeetikett so wichtig:
Gefärbtes / farbiges Leinen sollte in der Regel bei 30°, höchstens bei 40° Celsius gewaschen werden. Höhere Temperaturen können die Farben ausbleichen und das Gewebe angreifen.
Halbleinen, ein Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen, ist robuster und verträgt in der Regel Temperaturen bis zu 60° Celsius – perfekt also für etwas intensivere Wäschen.
Ungefärbtes Naturleinen ist besonders hitzebeständig und kann – je nach Verschmutzungsgrad – sogar bei Temperaturen von 60°- 95° Celsius gewaschen werden.
Auch hier gilt: Was auf dem Pflegeetikett deiner Kleidung steht, ist Gesetz. Schließlich willst du nicht, dass dein Leinenhemd nach dem Waschen nur noch deiner Lieblingspuppe passt.
Kann ich Leinen in der Waschmaschine waschen?
Die gute Nachricht vorweg: Ja, du kannst Leinen in der Maschine waschen. Aber: Auf das übliche Standardprogramm solltest du dabei lieber verzichten.
Verfügt deine Waschmaschine über ein Schon- oder Feinwaschprogramm, solltest du unbedingt dieses auswählen. Um die empfindlichen Leinenfasern nicht unnötig zu strapazieren, reduziere die Schleuderzahl auf 400 bis maximal 600 Umdrehungen.
Außerdem solltest du die Trommel nur zur Hälfte füllen – Leinen braucht Platz, um sich beim Waschen frei zu bewegen.
Beim Waschmittel greifst du am besten zu einem speziellen Flüssigwaschmittel für Leinen oder einem milden Feinwaschmittel. Wichtig ist: Das Waschmittel darf nicht zu aggressiv sein, da dies die Naturfasern schädigen kann. Alle Arten von Bleichmitteln, optischen Aufhellern oder Weichspülern sind unbedingt zu vermeiden – diese können ebenfalls die Fasern angreifen und die charakteristische Haptik des Stoffes beeinträchtigen.
Tipps zum Waschen von Leinen in der Waschmaschine
Informationen auf Pflegeetikett prüfen
Im Zweifel Leinen auf niedriger Temperatur (30°) waschen
Trommel der Maschine nur zur Hälfte beladen – hilft gegen Reibung
Schon- oder Feinwaschprogramm wählen
Maximal 600 Umdrehungen pro Minute beim Schleudern
Leinen-Waschmittel oder Feinwaschmittel verwenden
Verzicht auf Bleichmittel, Weichspüler und Co.
Wichtig: Einzelne Kleidungsstücke aus Leinen vertragen zwar hohe Temperaturen, doch je höher die Temperatur, desto größer ist auch das Risiko, dass die Hitze dem Material mehr zusetzt als nötig. Daher bist du mit einer niedrigen Temperatur beim Waschen von Leinen in der Regel immer auf der sicheren Seite.
Leinen trocknen – Im Trockner oder an der Luft?
Auf keinen Fall solltest du deine Kleidung aus Leinen nach der Wäsche in den Trockner geben. Die Kombination aus Hitze und mechanischer Beanspruchung kann das Gewebe beschädigen. Leinen ist ein echter Frischluft-Fan – breite dein Kleidungsstück am besten an einem gut belüfteten Ort aus, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung aus. Im Grunde so, wie du auch deine Schuhe trocknen solltest.
Dort kannst du die Leinenkleidung dann noch ein bisschen in Form ziehen und anschließend ganz in Ruhe trocknen lassen – und die Zeit solltest du dem Stoff auch geben. Denn: Trocknet Leinen nicht komplett durch, können unschöne Verfärbungen an noch feuchten Stellen entstehen.
Tipps zum richtigen Trocknen von Leinen
Leinen niemals im Trockner trocknen
Kleidung zum Trocknen an einem schattigen Ort auslegen
Stoff vollständig durchtrocknen lassen
Wichtig: Bei gefärbtem Leinen ist das Trocknen in der Sonne tabu, da dies den Stoff ausbleichen kann. Das gilt nicht für weißes Leinen – heller kann es ja nicht mehr werden. Kleidung aus weißem Leinen kannst du also auch direkt in der Sonne trocknen lassen.
Kann man Leinen bügeln?
Ja, Leinen lässt sich problemlos bügeln. Ähnlich wie bei Seide solltest du deine Kleidung aus Leinen bügeln, solange sie noch etwas feucht ist. Aber Achtung: Im Gegensatz zu Seide verträgt Leinen viel Feuchtigkeit – ist der Stoff also bereits trocken, kannst du ihn ohne Probleme nochmal mit einer Sprühflasche anfeuchten oder gleich ein Dampfbügeleisen benutzen.
Wegen der Hitze musst du dir hier keine Gedanken machen: Leinen bügelst du am besten heiß und mit Dampf, so wird der Stoff wieder schön glatt und angenehm weich. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du das Kleidungsstück jedoch immer auf links bügeln – besonders bei aufgedruckten Mustern oder Applikationen schützt du so die Oberfläche.
Tipps zum Bügeln von Leinen
Restfeuchte nach der Wäsche nutzen
Leinen heiß bügeln – idealerweise mit Dampf
Kleidungsstück auf links drehen
Zusatz-Tipp: Hast du statt eines Bügeleisens nur einen Steamer zur Hand, eignet dieser sich auch prima, um dein Leinen-Outfit zu entknittern. Beides keine Option? Mit warmem Wasserdampf im Bad kannst du im Fall der Fälle die gröbsten Falten glätten.
Wie oft muss man Leinen waschen?
Bei normaler Nutzung musst du Kleidung aus Leinen deutlich seltener waschen als andere Stoffe. Im Alltag kann die Naturfaser ihre antibakteriellen Eigenschaften voll entfalten. Damit dein Outfit frisch bleibt, reicht es häufig schon, das Kleidungsstück auf einem gepolsterten Bügel zum Lüften rauszuhängen.
Dies gilt natürlich nur so lange, bis sich eine Portion Ketchup oder Kaffeeflecken auf deinem Shirt wiederfinden – hier führt dann meist kein Weg mehr an der Wäsche vorbei.
Geht Leinen beim Waschen ein?
Ja, für Kleidung aus Leinen ist es ganz normal, dass diese beim Waschen leicht einläuft – besonders beim ersten Mal. Dein Kleidungsstück könnte danach ein wenig enger sitzen.
Aber keine Sorge: Du kannst dem Einlaufen entgegenwirken, indem du dein Outfit – wie weiter oben beschrieben – vor der ersten Wäsche gründlich in kaltem Wasser einweichst.
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